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Tifa

Es muss irgendwie am Nachnamen liegen ... Latifa Brown, als Künstlerin unter dem griffigeren Alias Tifa unterwegs, gilt als eine der hardest working women in dancehall. Dabei waren es zunächst gar keine Reggae-Acts, die ihr Interesse an der Musik weckten, sondern Earth, Wind & Fire und vor allem weibliche Stars wie Patti Labelle oder die große Aretha Franklin.

In ihrer Familie jedoch regiert der Offbeat: Ihr Stiefvater Sampalue, als Produzent unter anderem für Lady Saw tätig, pflanzt die Liebe zu den karibischen Sounds tief in ihr Herz. Ihre Mutter und ihre Großmutter unterstützen ohnehin alle ihre künstlerischen Bestrebungen. Zusammen mit ihren Talenten als Sängerin, Songwriterin und Choreografin: die perfekte Ausgangsbasis für eine Karriere im Musikgeschäft.

Die verfolgt Tifa konsequent und, vor allem, bienenfleißig. Von körperlichen Beeinträchtigungen lässt sie sich nicht stoppen: Tifa leidet an der Blount-Krankheit, einer angeborenen Wachstumsstörung, die zu einer Deformation des Unterschenkelknochens führt. Mehrere Operationen sind nötig, um ihr zu ermöglichen, überhaupt zu gehen. Die Beweglichkeit ihres Beins bleibt eingeschränkt. Statt ihre Narben zu verstecken, inszeniert sich Tifa als Handicap Gyal und verwandelt ihre Beeinträchtigung selbstbewusst in ein Alleinstellungsmerkmal.

Mitte der 2000er Jahre wird ihre Ausdauer belohnt: Ihre Single "Crawny Gal", basierend auf Ward 21s Dem Gal Sitt'n-Riffim, beschert ihr die verdiente Aufmerksamkeit in ihrer Heimat Jamaika, der nächste Tune "Bottom Of The Barrel" sogt für den internationalen Durchbruch.

Album-Tipp: "Stay Away"

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