Monika Roscher Big Band
Was kommt dabei heraus, wenn eine studierte Jazz-Gitarristin mit Faible für The Mars Volta und Dmitri Schostakowitsch für die Uni ein Bigband-Stück komponieren soll, währenddessen aber abdriftet in wundersame Fantasiewelten in ihrem Kopf? Im Falle Monika Roschers: ein brachial-avantgardistisches Ideenfeuerwerk, das sich Genreschubladen konsequent entzieht. Trotz komplexer Arrangements (die Mittelfränkin weiß die Mannschaftsstärke ihrer vielköpfigen Musikerschar definitiv zu nutzen) verliert sich Roscher niemals in Technikeskapaden, sondern verwendet einen Großteil ihrer Energie darauf, Raum für Emotion zu schaffen. Improvisation spielt dabei trotz fast schon sinfonischem Kompositionsethos eine wichtige Rolle, ebenso die verträumten Texte.
Für das live auch visuell beeindruckende Musik-Spektakel gabs nicht nur den Bayerischen Kunstförderpreis und eine Auszeichnung als "Bester Newcomer" beim ECHO Jazz, sondern auch Einladungen zum Fusion Festival und in die Hamburger Elbphilharmonie. Zwei Alben veröffentlichte die Monika Roscher Bigband bislang ("Failure In Wonderland", "Of Monsters And Birds"). Sie legt also gerade erst den Grundstein ihres Schaffens. Schon jetzt zählt Roschers Werk aber zum Aufregendsten und Eigenständigsten, das die Musiklandschaft zu bieten hat.
Album-Tipp: "Failure In Wonderland"
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