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17: Marianne Faithfull

Klosterschülerin, 60s-Ikone, Rockröhre, Edel-Groupie, Drogenabhängige, Schauspielerin, alternde Diva: Marianne Faithfulls Karriere hat viele Gesichter. Genau 50 Jahre ist es nun her, seit sie als "Naked Girl At Stones Party" auf Keith Richards' Landgut bei einer polizeilichen Drogen-Razzia festgenommen wurde. Später erlitt sie eine Fehlgeburt, ihr Freund Mick Jagger schreibt für sie den Song "Wild Horses". Nach der Trennung verfällt sie dem Heroin, das sie jahrelang von Musik und Schauspielbühne fernhält. Um so beeindruckender die Rückkehr des glamourösen Ex-Beat-Starlets 1979: Ihr Album "Broken English" erntet Kritikerlob und macht wieder auf die Sängerin aufmerksam. Faithfulls ehemals schneidende Stimme hat sich infolge der jahrelangen chemischen Nahrungsergänzung in eine rasselnde Röhre verwandelt, die dem neuen Songmaterial eine noch intensivere Note verleiht.

In den 90ern schreibt sie ihre Autobiografie, tritt mit Metallica auf der Single "The Memory Remains" auf und erreicht danach dank prominenter Fans wie Billy Corgan, Pulp, Blur, Dave Stewart und Beck wieder eine nachgewachsene Generation. Zu ihren besten Alben aus dieser Phase zählen "Before The Poison" mit Nick Cave und PJ Harvey oder das aktuelle Werk "Give My Love To London" aus dem Jahr 2014, eine Hommage an ihre Heimat, pünktlich zu ihrem 50-jährigen Bühnenjubiläum. Darauf befinden sich Interpretationen, ein paar eigene Songs und Kollaborationen mit Roger Waters, Ed Harcourt und erneut Nick Cave.

Album-Tipp: "Before The Poison"

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