Made Another One
Wenn wir schon bei Atlanta-Trap sind, sprechen wir doch über einen von Thugs direkten Zöglingen: Lil Keed. Der veröffentlichte sein erstes größeres Mixtape mit dreizehn Jahren und hängt seitdem verlässlich in Musikvideos von Thugger, Gunna oder Lil Baby herum. Eine neue Single kommt ebenfalls mit Star-Aufgebot um die Ecke:
Der frisch aus dem Ruhestand zurückgekehrte Lil Uzi Vert und der gerade mit einer Todesstrafe ringende YNW Melly bringen auf einem desorientierenden Flöten-Beat ein A-Game zustande, das einem Trap-Banger nur angemessen ist. Besonders Lil Uzis ansteckender Up-Tempo-Flow kommt mit seinen hysterischen Kadenzen beeindruckend und agil daher. Allein die Hook von Keed lässt den Hörer ein wenig ratlos zurück. Es ist eigenwillig, das kann man ihr lassen. Ob und wie sehr diese schräge Intonation aber wachsen wird, ist schwer einzuschätzen. Aber irgendetwas sagt mir, dass sie nach mehrmaligem Hören ziemlich catchy sein könnte. Wäre bei solchen schrägen, einzigartigen Vocal-Performances ja nicht das erste Mal.
1 Kommentar mit 2 Antworten
Wieso stört das eigentlich keinen dass da teilweise komplett neben dem Beat getappt wird? Oder wird das mittlerweile auch schon zum Stilmittel erhoben?
Knall dir 5 verschiedene Tabletten, deren Wirkung du nicht kennst, trink gesundheitsschädigende Flüssigkeiten und hab durch eine abgefuckte Crack-Mutter generell schon einen Dachschaden...lass deinen Nerd-Freund irgendwelche Schrottbeats machen...sabbel dann irgendwie völlig verwirrt darüber, wie abgefuckt dein wirklich abgefucktes Leben ist, aber glorifizier es dabei...und zack...du hast ein popkulturelles Meisterwerk geschafft.
Quasi so ein bisschen Warhol oder Zappa, aber ohne künstlerisches Verständnis und graue Zelle und dafür mit umso mehr vertonter Verkehrsunfall und gesellschaftliche Abartigkeit in der Postmoderne.
Danke für die Aufklärung
Obwohl Zappa in dem Kontext echt n bisschen weh tut...