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Therapie-Rap

Okay, genug Spaß gehabt, ich habe einen siedend heißen Take und es macht mir in diesem Fall wenig Spaß, darauf herumzuhacken, weil Disarstar am Anfang selbst schreibt, er habe den Song in einer schlechten Zeit aufgenommen. Ich kenne den Struggle und kenne viele Leute mit noch viel mehr Struggle, in diesem Sinne will ich eigentlich alle Sympathie für etwas haben, das ihm und seinen Fans beim Umgang mit den eigenen Dämonen hilft.

Aber das ist hier immer noch irgendeine Art von Review-Format, und ich will ehrlich sein: Das ist ein Kontra K-Song. Das sage ich ohne Abstriche oder Übertreibung. Rein inhaltlich und musikalisch, sogar stimmlich und mit dem beschissenen Sample ist das eins zu eins und zu einhundert Prozent etwas, das auf dem letzten Kontra K-Album hätte landen können. Nicht mal Kontra K-für-Lefties, einfach nur Kontra K.

Damit will ich nicht einmal sagen, dass es grundlegend beschissen wäre, oder so. Die Passage im zweiten Part über seinen Vater finde ich stark, Delivery kann Disarstar auch gut. Ich weiß nur nicht, ich habe Songs mit solchem Inhalt nun irgendwie schon so oft gehört, dass Therapie-Rap in meinem Hinterkopf schon sein ganz eigenes Genre hergibt, und auch, wenn Disarstar ein paar gute Lines drinhat, geht es im Kern doch immer wieder zu altbekannten Phrasen und Formulierungen zurück, die nicht über "akkurate Beschreibung von Sadness" hinausreichen. Gekoppelt mit dem in meinen Augen echt superflachen Beat und dem emotional manipulativen Intro gibt es mir einen seltsamen Vibe. Wie gesagt: Ich sage nicht, dass es scheiße ist, aber die Ästhetik und Aufmachung stoßen mich stark ab.

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