Oh Johnny
Einem Thema widmete ich den vergangenen Tagen am meisten Zeit: Beyoncé. Wie ihr meiner Review entnehmen könnt, finde ich ihr neues Album, milde gesagt, ziemlich großartig. Damit stehe ich nicht alleine da, Kritiker*innen und Fans gleichermaßen überschütten die LP aktuell vollkommen zurecht mit Lobhudeleien.
Einen wichtigen biografischen Aspekt will ich dem Diskurs rund um die Platte jedoch noch hinzufügen: Beyoncé widmete dieses Album ihrem jüngst an HIV verstorbenen Onkel Johnny. Ein schwuler Mann, der sie nicht nur in bereits jungen Jahren in die Kultur des Ballroom einführte, sondern sie auch mit der House-Musik, die das Fundament von "Renaissance" bildet, vertraut machte. Natürlich ist das Endprodukt immer noch ein hochgradig kommerzialisiertes Pop-Album, aber die darauf dargebotene Repräsentation von queerer Kultur ist keineswegs billiges Pandering, sondern ein essentieller Teil von Beyoncés Adoleszenz und moralischem Wertekompass. "Thank you to all of the pioneers who originate culture, to all of the fallen angels whose contributions have gone unrecognized for far too long. This is a celebration for you", schrieb sie weiter auf ihrer Homepage.
Ihre Mutter teilte dieses Statement und fügte in einem Instagram-Post hinzu: "He made Beyoncé's prom dress. Last night she told me to listen closely at the end of the song 'Heated' and I heard for the first time her saying 'Uncle Johnny made my dress' and I got so teary eyed. You see Johnny loved house music! And introduced my kids to it early on. He is smiling from Heaven at Bey right now!"
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