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Kasperletheater für immer

Sumpf - respektive Morast - liefert doch eigentlich ein recht passendes Stichwort, um in heimische Gefilde überzuschwenken, und hier regiert ... Bushido? Zumindest, wenn man ihn fragt: Zum "König Für Immer" hat er sich ausgerufen, nachdem er seiner Zielgruppe (wahrscheinlich mit Recht) keine ausreichenden Lateinkenntnisse zugetraut hat, um am ursrünglich kommunizierten Titel "Rex In Aeternum" festzuhalten. Nach diesem wahrlich strunzlangweiligen Song ...

... war ich am Freitag doppelt dankbar dafür, mich mit seiner Musik nicht weiter befassen zu müssen. (Danke, Franz!) Mich amüsiert das endpeinliche Drumherum ohnehin wesentlich mehr, und man kann wahrlich nicht behaupten, dass uns Bushido diesbezüglich darben lassen würde.

Falls ich befürchtet haben sollte, meine Lieblings-Gerichtsshow, die ich eigentlich für unendlich gehalten hatte, habe nach dem Freispruch für Arafat Abou Chaker doch ein Ende erreicht: nö, hat sie nicht. Zumindest läuft neben dem Strafprozess ja noch das Spin-Off Zivilverfahren, in dem sich die beiden Ex-Busenkumpel um mehrere Häuser und mindestens scheißviel Geld streiten. Damit hatte sich am Mittwoch das Oberlandesgericht Brandenburg (Havel) zu befassen. Abou Chaker verbreitete sich dort über Bushidos "perfiden und perversen Plan", sich in der Opferrolle zu suhlen. Das wird bestimmt noch irgendwie lustig.

Wenig heiter wirken dagegen die Fans, die in die Epic-Box-Edition zum Album investiert haben. Deren Inhalt erwies sich in vieler Hinsicht nämlich als gar nicht so epic wie verheißen.

Gut, dass da "vorläufiges Produktbild" steht, so sahen viele Exemplare des in der Box enthaltenen Goldplatten-Awards nämlich gar nicht aus. Schon peinlich, wenn ausgerechnet das Artistlogo falsch wiedergegeben wird ... ach, hätte das doch bloß jemand angeschaut, vorher. Luchsäugigen Korrekturleser*innen wären dabei vielleicht auch gleich die fehlerhaft geschriebenen Tracktitel aufgefallen.

Mr. Rap erzählt euch davon, auch, wie Bushido seine enttäuschte Klientel wieder zu besänftigen gedenkt:

... ich kann nämlich gerade nicht. Ich kann überhaupt nicht mehr. Ich hab' nämlich noch lange nicht zuende gelacht, angesichts der Kunde, dass der Mann, der in seinen strunzlahmen Tracks immer noch gebetsmühlenartig so tut, als sei er der jedermanns Mutter fickende Obergangster-Staatsfeind Nummer eins, jetzt allen Ernstes zusammen mit seiner Gattin bei "Schlag den Star" aufläuft:

Als hätten die Ferchichis ihre Ärsche nicht eh schon an den Boulevard verhökert ... Alter. Huarr. Jetzt treten sie in einer inzwischen recht angestaubten Show in irgendwelchen Spielchen gegen den Sohn und die Schwiegertochter von Howard Carpendale an. Was weniger Street-Kredibles könnte ich mir wirklich nicht mehr ausdenken. Das ist so blöd, das werde ich mir vielleicht sogar anschauen, ich schwör'. Läuft am 13. Juli bei ProSieben. Vielleicht tickern wir das. Sollen wir?

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