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Runde 3

Natürlich lässt es sich Drake nicht nehmen, zweimal gefrontet. Das hier ist sein großer, roter Knopf:

Es wurde ja vorher schon gemutmaßt, aber es stimmt: Er wirft Kendrick vor, seine Frau zu schlagen und zu betrügen, außerdem sei eines seiner Kinder gar nicht von ihm sondern von Dave Free. Ganz ehrlich? Der Song ist dark und böse, und in vielen Beefs hätte er wahrscheinlich ziemlich viel Wirkung gezeigt. Das Video, in dem er das Auto vom "Good Kid Maad City"-Cover schrottet, hat auch seinen Charme.

Zwei Probleme gibt es trotzdem. Einmal ist das Arrangement ein bisschen awkward. Der Song wird klanglich über die zwei Beatswitches immer cooler, sein Flow ist super und der letzte Beat ist wunderschön. Warum steigert sich nicht auch der Inhalt immer weiter? Die große Bombe platzt im ersten Drittel, im zweiten Verse beharkt er Kriegsnebenschauplätze mit Rick Ross, A$AP Rocky, Future und The Weeknd.

Und im letzten Part geht ihm dann ein bisschen der Dampf aus und die Angles werden seltsamer. Kendrick vorzuwerfen, nur Musik für Weiße zu machen - um diesen Strick zu drehen, muss man sich rhetorisch intergalaktisch schlau anstellen. Drake tut es nicht. Es ist lässiges von-oben-herab-Shittalken. Schon okay, aber man geht nicht mit dem Gefühl aus dem Track, dass da gerade die große Bombe geplatzt ist, was schade ist. Denn der Track könnte eine Menge Wirkung gehabt haben.

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