Freshman Class
Zum Abschluss eine Sache, auf die ich mich eigentlich sehr gefreut habe: Die Freshman-Class ist endlich enthüllt, und man muss attestieren, dass die Reaktion darauf wirklich ernüchternd ausfällt. Dass Leute das Cover wack finden, geschenkt, das kommt vor. Aber dass dem Cover derartige Ignoranz entgegenschlägt, das ist neu.
An den Picks liegt es meines Erachtens gar nicht: Ob man sowohl Rubi Rose als auch Lakeyah auf die Liste nehmen muss, obwohl beide objektiv außer guter Cosigns noch nicht viel gerissen haben und auch eine sehr ähnliche Nische bedienen, geschenkt. Auch auf DDG und Ian Diorr hätte ich getrost verzichten können, auch wenn sie ihre Daseinsberechtigung als Künstler haben. Aber der Rest? Solide in meinem Buch. 42 Dugg, Morray, Flo Milli und Pooh Shiesty sollten Staples sein. Blxst und Coi Leray könnten für den ein oder anderen eine willkommene Neuentdeckung darstellen. Auch der Rest macht nichts groß falsch.
Das Problem ist wohl eher, dass wir hier eine Corona-zerquetschte Newcomer-Generation vor uns haben, die zwar keine völligen Duds mitbringt, aber eben auch nicht die richtig großen Highlights. Wie auch? Es gibt gerade keine neue Welle, alle großen Releases sind nach hinten geschoben, die Class vom letzten Jahr hat noch nicht einmal Chancen gehabt, sich so richtig zu behaupten. Ein ganzes Jahr war die Zeit eingefroren, woher sollen wir neue Sounds oder Newcomer haben?
Dass das Cover dann etwas untersetzt ausfällt ist weder Schuld von Teilnehmern noch von XXL. Alle anderen Listen, die jetzt gepostet werden, wären von der Gemeinde genauso zerrissen worden. Da gibt es gerade einfach kein Richtigmachen. Bestenfalls kristallisiert sich bis nächstes Jahr eine neue Welle an Sound heraus, die so richtig embracet werden kann. Wenn nächstes Jahr dann einfach nur SoFaygo, $not und Erika Banks auf dem Cover stehen, dann verliert es seine Relevanz ein für alle Mal. Was schade wäre, denn eigentlich ist das XXL-Cover eine tolle Tradition.
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