Tell Me How You Like It
Aber der Reihe nach. Da Kollege Geldjunge sich nach wie vor im Winterschlaf befindet, arbeiten wir uns diese Woche einfach von oben nach unten an den Trends entlang. Für den Anfang bleiben wir sogar in Österreich und schauen uns an, welches Sample RAF Camora dieses Mal zu Playlist-Bolognese verwurstet hat.
Auch wenn es für einen Moment erneut so klingt, als hätte da jemand auf dem Bravo Hits-Sampler nach Inspiration gefischt, so gehört das Vocal Sample, sofern man Genius glaubt, zum Standardinventar der Splice-Bibliothek. Naja, immerhin, Mindestanforderung an die Produktion erfüllt, möchte man sagen. Aber das ändert trotzdem nichts daran, dass "Connected" einfach genauso klingt, wie man es von einem RAF-Song im Jahr 2025 erwarten würde: Maximal uninspiriert und recyclet.
Ich frage mich ja wirklich, wie eine moderne Studiosession mit RAF Camora aussieht. Seine Songs klingen, als würde er seinen Produzenten einfach nur Mood-Ordner seiner alten Songs schicken, und die dann jedes Mal aufs neue Frankensteins Monster daraus flicken lassen. "Connected" klingt einfach nur nach Camora_SummerTemplate.mp4 mit generischem Feature Numero Quattro. Reezy rappt folgerichtig auch so unsouverän und steif wie selten, und Camora beweist hier höchstens wieder einmal, dass er keine Ghostwriter anstellt: "Gib mir deine Power in der Afterhour". Denn niemand, der das textet, schreibt sich diesen Job ohne Scham in sein LinkedIn-Profil.
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