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Verwechslungsgefahr

Man könnte fast glauben, Bushidos zahlreiche Dauerprozesse binden sämtliche Polizei- und Justizkapazitäten dieses Landes. Um den folgenden Fall zu bearbeiten, scheint mir jedenfalls nicht sehr viel Fachkompetenz übrig geblieben zu sein.

Ebenfalls gestern stand Schwesta Ewa vor Gericht. Ihr wurde vorgeworfen, im Frühjahr mit überhöhter Geschwindigkeit durch die Innenstadt von München gefahren zu sein. So weit, so vorstellbar. Völlig bescheuert allerdings, wie es überhaupt zu der Anklage kam, handelte es sich doch weder um Ewas Wagen noch saß sie am Steuer noch hatte das Blitzerfoto mehr als rudimentäre Ähnlichkeit mit ihr. Es zeigt halt ... auch eine Frau. Die sehen wirklich alle gleich aus.

Wie kam Ewa da denn überhaupt ins Spiel, samma?

Willkommen in Absurdistan: Die Polizei in der Bayernmetropole stellte den Verkehrsregelverstoß fest und dokumentierte ihn per Foto. Da die geblitzte Karre ein Duisburger Kennzeichen hatte, ging der Fall in die Zuständigkeit der dortigen Polizei über. Dort scheinen richtige Profis am Werk zu sein: Sie ermittelten den Halter des Wagens, einen Duisburger Anwalt. Bei seiner Adresse trafen die Beamten dessen Mutter an, die (wohl anhand des Fotos) ihre Schwiegertochter als die Verkehrssünderin identifizierte.

Das hielt die Freunde und Helfer aber nicht davon ab, statt der Ehefrau des Anwalts dessen Mandantin zu beschuldigen. Die ist ja prominent und kriminell, muss es also gewesen sein, diese Ewa Schwesta. Offenbar kein Witz, wenn auch die Kirsche auf der Absurditätssahne: Auf diesen Namen lautete der Bußgeldbescheid.

Ich hab' wirklich wenig für Schwesta Ewa übrig, aber in diesem Fall freut sich, scheint mir, mal eine vollkommen zurecht über einen Freispruch:

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