Under the sky
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Ich habe das Gefühl, dass ein neues Album von Snoop Dogg, komplett produziert von Dr. Dre, eigentlich eine größere Neuigkeit sein sollte. Es ist komisch, ich würde nämlich nicht ausschließen, dass hier gute Musik rauskommen könnte. Aber mal ehrlich: Hat da irgendwer für länger als eine Sekunde daran geglaubt?
Snoop hat einfach die Vision nicht. Es ist ja nicht so, als wäre er jemals weg gewesen. Mindestens alle zwei Jahre kommt irgendein Album und bemüht nostalgische Gefühle. Aber es führt seltenst irgendwo hin. Diese Lead-Single "Gorgeous" zum Beispiel: Der Beat hat schon irgendetwas, das man mit dem Groove von gutem G-Funk in Verbindung bringen könnte. Jhene Aiko leistet fachmännisch und kompetent ab, was einer Hit-Hook ähnlich sieht, und Snoop Dogg ist auch da. Das Hauptproblem liegt darin, dass der mit Aikos kompetenter Hook einfach überhaupt nichts macht.
Snoop fühlt sich an, wie er sich die ganzen 2010er angefühlt hat: Wie ein mit großem Scheck angeheuerter Gastrapper, nur halt dieses Mal auf seinem eigenen Song. Da säuselt die R'n'B-Frau halt eben etwas von Sex und großen Gefühlen, wurstegal, rapp' einfach irgendwas runter. Da fühlt man nicht, er wolle wirklich etwas beweisen, man fühlt nur, dass er gerne wieder relevanter wäre. Das dumme Altherren-Cover für "Missionary" hilft auch nicht arg:
2 Kommentare
Also ich mag den Song. Okay, erfindet das Rad nicht gerade neu, aber ist alter Stuff in HiFi verpackt.
Spätestens seit den frühen 2010er Jahren wo Snoop sich krampfhaft zum Meme für den Mainstream gemacht hat ist der Typ unerträglich geworden.