Schweigen im Walde
Dass es einem einigermaßen dreckig gehen muss, wenn man Haus, Hof, Hab und Gut zurücklässt und in der dürren Hoffnung noch nicht einmal auf ein besseres, sondern überhaupt auf ein Leben Kopf und Kragen riskiert, sollte eigentlich jedem einleuchten, der nur zu einem Hauch Empathie fähig ist. In um so erbärmlicheren Licht stehen diejenigen da, die sich vor dem Hirngespinst namens "Überfremdung" einscheißen und ihre Komplexe an denen auslassen, die nicht nur nichts dafür können, sondern den Angriffen auch noch am wenigsten entgegen zu setzen haben.
Angesichts der Tatsache, dass Rap immer gern das Sprachrohr derjenigen ohne Stimme sein wollte, erstaunt doch ziemlich, wie kommentarlos weite Teile der Szene den unwürdigen Umgang mit Flüchtlingen hierzulande hinnehmen. Kollege Oliver Marquart hat das große Schweigen unlängst in einem Kommentar thematisiert, den ich größtenteils unterschreiben möchte (auch, wenn mir bislang noch niemand erklären wollte, warum man den mit einem so unsäglichen Naziflyer bebildern musste). Separate hat mit "Träume" einen Track zum Thema gemacht. Aber sonst? Künstlerisches Schweigen im Walde. Seltsame Welt.
Immerhin findet PA Sports klare Worte für dieses Facebookposting:
Meine Meinung zur Flüchtlingsdiskussion: Der Mensch der die erste Grenze gezogen hat ist für mich einer der größten...Posted by Pa Sports on Samstag, 8. August 2015
2 Kommentare
"Jeder Fleck dieser Erde gehört mir genauso wie dir."
Den Spruch kann er gern noch mal aufsagen, nachdem er unbefugt mein Grundstück betreten hat. Dann gucken wir mal, wer schneller laufen kann, PA, der abgebrochene Meter oder meine Hunde.
Und ich denke, er würde das auch ultranice finden, wenn ich in seine Bude einbreche und es mir da gemütlich mache auf seiner Couch. Und wenn er dann nicht ruhig und relaxt bleibt, sag ich ihm: "Aber Bro, jeder Fleck dieser Couch gehört mir genauso wie dir."
"Für mich gibt's kein Patriotismus und auch kein Nationalstolz."
Und den Akkusativ gibt's ganz offensichtlich auch nicht für ihn.