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Prüderie mit Sternchen

Ver-ge-wal-ti-gung. Hässliche Sache das, und doch: Beim Spiegel können sie das Wort schreiben. Überall eigentlich, nur die Kollegen von hiphop.de geben sich schamhaft: Von "Vergew*ltigungs-Vorwürfen" lese ich dort. Wo sie auch "F*ck It", "Sh*tstorm", "Arsc*icksong" und "Bly*t" schreiben - und das allein schon in den Headlines, die mir beim flüchtigen Überfliegen ins Auge gesprungen sind.

Was, bitte, grassiert denn da für ein Verstümmelungswahn? Prüderie mit Sternchen, Selbstzensur deluxe. Klar kann, darf, sollte man sich jederzeit überlegen, welches Vokabular man verwenden möchte und welches nicht. Wenn einem ein Wort wie "Shitstorm" zu kotbehaftet vorkommt, muss man sich halt einen anderen Ausdruck einfallen lassen. Aber bitte! Eine Vergewaltigung ist eine Vergewaltigung. Ein Song über einen Arschfick ist ein Arschficksong. Und wenn Kodak Black einen Track "Fuck It" oder Capital Bra sein Album "Blyat" nennt, dann heißt der Track nicht "Fck It" und das Album nicht "Blyt".

(... "Blyat", was soll das überhaupt schon wieder bedeuten? Wenn das zu hart für hiphop.de ist, google ich das aber wohl besser nicht.)

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