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Denyo ... ... ... kommt rein

Bloß weil Rock noch oller ist, sollten wir uns aber nicht täuschen lassen: Hip Hop ist, wie eingangs erwähnt, inzwischen auch gewaltig in die Jahre gekommen. Besonders fett aufs Brot schmiert uns das der Umstand, dass es inzwischen (und das offenbar schon seit einer ganzen Weile) "Ü30-Hip Hop-Partys" gibt. DAS macht Denyo also inzwischen ...

Per Ausweis mein Greisenalter nachweisen zu müssen, um mir dann einen Abend lang ausgelutschte Kamellen von vorgestern anzuhören, begleitet von euphorischen "Das war noch richtiger Rap!"-Schwärmerei aus den Mündern von Leuten, deren letztes Album, das sie selbst gekauft haben, Freundeskreis war ... dieses Szenario bewegt sich schon recht dicht an meiner privaten Vorstellung vom siebten Kreis der Hölle.

Wen das aber nicht schreckt: Der Rentnerexpress Old But Gold rollt. Nächster Halt: Leipzig.

Sascha Meier sinnierte im Auftrag der Stuttgarter Nachrichten über die Schwierigkeiten, vor die der Besuch einer solchen Veranstaltung den angejahrten Hip Hop-Head stellt, und zieht ebenfalls den Punk als Vergleichsgröße heran: "Was der Punk dem Hip Hop vielleicht schon immer voraus hatte: Man schämt sich da für nix. Vielleicht war der Besuch der Punk-Ausstellung beim Württembergischen Kunstverein in Stuttgart 2017 trotz noch betagterer Gäste für diese mit weniger Überwindung verbunden als für die Hip-Hopper von einst, die ja ehrlicherweise schon immer zu den coolen Kids dazugehören wollten. Bei allen Bemühungen zur Abgrenzung wollten die Hip-Hopper ja nie wirklich Außenseiter sein."

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