Nura vs. Haiyti
Ein Problem hat allerdings Nura - mit Haiyti. Respektive mit einer Podcast-Episode aus der Reihe Talk-O-Mat, in der sich Letztere mit Fernsehkoch Tim Mälzer unter anderem über die Verwendung der Vokabel "schwul" unterhielt. Sie benutze das ja nicht als Beleidigung für queere Menschen, sondern als Synonym für scheiße, salbaderte sie da, ohne zu merken, dass genau darin die Beleidigung queerer Menschen steckt. Von Mälzer befragt, warum sie dann nicht einfach "scheiße" sagen könne, wenn sie "scheiße" meine, erklärte sie, "schwul" sei "provokanter", ohne genau sagen zu können, wen genau sie damit denn provozieren wolle, und - sinngemäß - die Schwulen sollten sich doch bitte nicht so anstellen, das sei halt Kunst.
So weit, so dämlich.
Verständlich, dass Nura derlei Aussagen gegen den Strich gehen. Auch wenn besagter Podcast schon über ein Jahr alt ist, bringt sie jetzt öffentlich auf den Punkt, was sie davon hält: "dumm und queerfeindlich" sei die Kollegin.
@nuraberlin Sängerin Haiyti am bullshit labbern ???? Tim mälzer am belehren ???? #queerfeindlichkeit ♬ original sound - Nura
Haiyti nahm die Kritik an und gelobte inzwischen - in knappen Worten - Besserung:
'ich werd mich bessern an die Kritiker!'
— Haiyti (@RobberyHaiyti) January 9, 2022
So sie denn wirklich ihre Wortwahl überdenkt (was ja noch nicht einmal bedeutet, dass sie sie ändern muss. Bloß halt kapieren, was sie da sagt und wem das warum eventuell sauer aufstößt): Okay, dann haben alle dazugelernt.
3 Kommentare mit 4 Antworten
"So sie denn wirklich ihre Wortwahl überdenkt (was ja noch nicht einmal bedeutet, dass sie sie ändern muss. "
Verstehe nicht, welchen Effekt ein Überdenken ohne zu Verändern haben soll, außer dass ihre Wortwahl dann halt bigott statt ignorant wäre.
Ich finde schon, dass es auch einen Fortschritt bedeuten kann, ein Problem erst mal als solches anzuerkennen. Wenn man dann trotzdem die Kontra-Argumente, so schal sie einem als Außenstehenden auch vorkommen mögen (ungezügelte, rohe Sprache als Wert als sich; Glaubwürdigkeit in der Milieu-Repräsentation oder wie hier - warum auch immer - Provokanz) als gewichtiger einschätzt: Ok, schade drum.
Meiner persönlichen (zugegeben begrenzten) Erfahrung nach fällt dieser zweite Schritt aber eigentlich leichter als der erste.
wenn man weiß, was man sagt, und sagt es dann bewusst, ist daran auch nix bigottes, meiner meinung nach. auch, wenn ich das nicht gutfinde, hat dann doch zumindest insofert ein lernprozess stattgefunden, dass man sich über die bedeutung des gesagten auch klar ist.
Medialer Kindergarten, beiderseits.
Dieter Nuhr gefällt das.
Dem gefällt auch der kurze Rock seiner Popoputzerin.
Immerhin hat sie damit wirklich bewiesen, das schwul als Schimpfwort provokanter ist als scheiße...