Nie ein Rapper
Denn ich behaupte weiterhin, dass viele Leute den Zugang zu allen möglichen Dingen finden könnten, wenn sie es nur ein bisschen probieren würden. Heißt nicht, dass man kritiklos alles abfeiern soll und ich will sicherlich auch niemanden zwingen, "Cherri Lady" von Capital Bra zu mögen, aber manchmal fördert ein offenes Ohr auch an ungewohnten Orten coole Songs zu Tage. Zum Beispiel die neue Kollabo von Capital Bra, Samra, Kalazh44 und Brudio030:
Die hört nämlich auf den generischen Tracktitel "Ghetto", und allein die Interpretenliste verschreckt schon wieder einen guten Teil der Fatoni-Hörerschaft. Aber das ist ein wirklich ehrliches und glaubhaftes Stück Rapmusik, besonders in der fragilen, erstaunlich melancholischen Hook, die von Capitals Autotune-Adlibs nur profitiert. Und auch wenn eigentlich jeder der vier Rapper hier einen grundsoliden Part abliefert, hinterlässt tatsächlich Capitals ab und zu aufblitzende Fähigkeit, prägnante Zeilen zu schreiben, bleibenden Eindruck: "Mama hatte Angst, dass sie uns wieder abschieben / Denn ihr Sohn hängt mit Banditen / Aber dann kam Rap, und dann kam Frieden".
2 Kommentare mit 2 Antworten
Alter, wie kann man in diesem musikalischen Abfall auch den Hauch von etwas Positivem finden...
Also einer meiner 10. Klässler meinte zu mir das sei der neue Überhit. Und dass er den Inhalt echt gut findet...
Denen verzeiht man das gern.
Ich hoffe doch, dass der Autor oben allerdings kein Zehntklässler ist... Obwohl...
Kapitulation?