Nein, danke
Eine meiner wahrscheinlich bis heute unbeliebtesten Meinungen ist, dass ich mit diesem Little Simz-Album von letztem Jahr nie besonders viel anfangen konnte. War es virtuos produziert und gerappt? Sicherlich. Trotzdem hatte ich nie so richtig einen emotionalen Bezug dazu. Es war immer Eins plus mit Sternchen, aber in seiner Makellosigkeit auch ein bisschen glatt und ungreifbar. Außerdem fand ich die Skits ziemlich cheesy, und der Albumtitel ist einer der dämlichsten der letzten Jahre. Nun gab es aber aus heiterem Himmel ein neues Album, "No, Thank You", holen wir also zu erneutem Versuch aus:
Tatsächlich gefällt mir das ein Stück besser. Ich glaube, mir gefällt Simz immer dann, wenn sie einfach rappt. "Grey Area" fand ich ja auch geil. Für mich lässt sie immer dann nach, wenn sie sich behangen mit drei Kilo Mercury Prize-Bait in irgendwelche konzeptuellen Winkel treiben lässt, die gar nicht so richtig ihre Stärken zu sein scheinen. Klar, die Raps über ihren Vater fand ich stark, aber oft bürdet sie ihren Vocals im Beat dann diese cineastische Opulenz auf.
Auch hier kommen die schwächsten Momente, wenn sie instrumental nochmal drei Minuten Hans Zimmer-Nonsens an die Songs dranhängt. Girl, dein bester Song ist immer noch "Boss", lass doch bitte mal wieder weniger mehr sein! Denn gerade das Intro oder manch anderer Moment, wo sie auf einem klassisch, jazzigem Rap-Beat loslassen und rappen darf, sind Stellen, die ich durch die Bank geil finde. Aber bei Simz habe ich mich eh schon lange damit abgefunden, eine Minderheitenmeinung zu vertreten.
1 Kommentar
Gib Faust, Yannik, geht mir absolut genauso! Fand den hochgelobten Vorgänger auch etwas mau/Sound zu opulent.
Hier gibts zwar auch ein paar Längen, aber imo deutlich besser zu genießendes Gesamtwerk. Gutes Album, beste Rapperin!