Februar: Alben / International
Dieser Yannik™: Ich habe jetzt seit vier Jahren eine ganz komische Beziehung zum Memphis-Rapper Key Glock. Ich höre Jahr für Jahr seine Tapes, und jedes Mal, wenn er etwas Neues herausbringt, ist da genau ein Song darauf, der mein Jahr komplett regieren wird. Dieses Jahr hat er mit "Glockoma 2" (was meines Wissens nicht auf eine Großmutter mit Glock referenziert, in meinem Kopf aber schon) und dessen Deluxe-Variante gleich zwei Chancen gehabt. Die Deluxe hatte mit "Presidential Rolex" einen Brecher, aber "2 For 1" auf der Standard-Version hat sich inzwischen zu meinem absoluten Lieblings-Trap-Song überhaupt gemausert. Unglaublich, unglaublich, unglaublich.
Freshman Mirco: Ja, der Song macht schon echt Bock. Inmitten eines Jahres, in dem jeder Idiot meinte, drei Beat-Switches in jeden Song einbauen zu müssen, liefert Glock einen der mittlerweile fast schon raren Momente, in denen das einen Track tatsächlich erst so richtig ins Rollen bringt. Von solchen Geniestreichen kann Logic auch dieses Jahr weiterhin nur träumen. Ich muss allerdings sagen, dass sich der Hate gegen ihn (auch meinerseits) in den letzten Jahren völlig zurecht gelegt hat. Dieser Back-to-the-Roots-Approach unter eigener Flagge steht ihm gut zu Gesicht, und mit "College Park" legt er jetzt schon das zweite Album in Folge hin, das echt ziemlich in Ordnung geht.
Stolz bin ich deshalb trotzdem nicht, dass ausgerechnet der Kiffersong "Highlife" laut Spotify zu meinen meistgehörten Songs des Jahres gehört. Wenn man mir vor fünf Jahren gesagt hätte, dass ich 2023 nicht mehr kiffen werde, aber trotzdem fast keinen Song öfter hören würde als einen Stoner-Anthem von Logic, ich weiß nicht, was mich mehr schockiert hätte.
Yo Grandama Fromm: Manchmal ist es schon gut, dass man nicht so genau weiß, wo es einen noch hintreibt. Wenn ich zum Beispiel vor zehn Jahren schon geahnt hätte, dass wir trotz meiner alle Jahre wiederkehrenden Predigten diesbezüglich auch 2023 noch im Dezember hektisch Reviews von im Februar erschienenen Alben nachreichen würden, weil jeder und seine Mutter fand, das sei eins der Alben des Jahres gewesen, aber niemand hat das mal rechtzeitig erwähnt ... ich hätte mir schon damals die Stirn an der Tastatur zertrümmert. Seufz. Aber hört das Benny-the-Butcher-Apollo-Brown-Ding. Es ist in der Tat sehr gut.
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