Februar: Alben / Deutsch
Dieser Yannik™: Ich glaube, "Aghori" von Savas war das Album, bei dem ich mir endgültig den Respekt vor diesem sehr sympathischen Mann abgewöhnt habe. Ich habe es gehört und gehört und nochmal gehört und dann die Kommentare seiner Fans gelesen, für die dieses blödquatschige Pipikacka-Tape die begnadete Renaissance raptechnischer Hochkultur zu sein schien, und mir ist der Kopf geschmolzen. Ich verstehe es einfach nicht. Und die R'n'B-Hooks? Geht mir weg mit diesen R'n'B-Hooks, bitte.
Enttäuscht hat mich auch "Todesliste" von Audio und Yassin, aus gegenteiligem Grund. Die finde ich eigentlich ja geil. Gerade bei Audio weiß ich ganz genau, warum ich sein Zeug geil finde. Das hier hatte nichts davon. Inhaltlich mag das ja alles gut und richtig und sinnvoll sein, aber, Jesses, musikalisch ging das direkt ins Klo und auch humoristisch waren sie schon deutlich inspirierter. Mein Wermutstropfen: Dieses Harry Quintana-Album. Das fand ich durch die Bank ganz wunderbar.
Freshman Mirco: Ich kann nicht einmal genau sagen, wieso, aber irgendwie hat mich Harry Quintana noch nie interessiert. Weder das Phänomen um seine elusive Persönlichkeit noch seine Musik. Liegt im Falle seines neuen Albums vielleicht auch einfach daran, dass ich das Cover grottenhäßlich finde und der Februar ja wahrlich eine Sintflut an Releases bereit hielt, mit denen ich mir stattdessen die Zeit vertreiben konnte. Gut waren die wahrlich alle nicht, aber zumindest über die nie endende Abwärtsspirale eines Kool Savas konnte ich mich zehn Minuten köstlich amüsieren.
Darüber hinaus bin ich selbst sehr erstaunt, wie schnell Audio88 und vor allem Yassin mein Interesse an ihrer Musik zum Erliegen brachten. "Todesliste" war wirklich sterbenslangweilig. Und was zur Hölle war eigentlich dieses Xatar-Album? Mein einziger Hoffnungsschimmer in diesem durchwachsenen Deutschrap-Frühjahr kam in Form von Liz' Debüt-Tape "Bleibe Echt" daher. Das ist zwar auch eher so semigut gealtert, hat mir aber damals gerade aufgrund der zur Schau gestellten Aggressivität großen Spaß gemacht.
Yo Grandma Fromm: Ja, Liz' Attitüde gefällt mir auch, abgesehen davon war das thematisch aber halt wieder bloß der schon hundertmal durchgekaute Straßenbrei, der mich früher schon gelangweilt hat. Was beim x-ten Aufwärmen - Überraschung! - nicht besser wird. War der Februar nicht auch der Monat, in dem ich versucht habe, dir, Yannik, zu erklären, warum ich bei aller Problematik immer doch iiirgendwie ein minimales Faible habe für Vega und seine Niemandsfreunde? War ja aber klar, dass ich daran scheitere, dir das Phänomen "Fankurvenpathos" zu vermitteln.
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