SEPTEMBER: STORYS
Yo Grandma Fromm: Gern hätte ich mich im September ungetrübter über so schöne Dinge gefreut wie Loyle Carners unglaublichen Auftritt beim Hamburger Reeperbahn Festival, Stormzys Comeback-Track oder die Ankündigung, dass Questlove eine Dilla-Doku dreht. Ich hätte mich sogar wieder liebend gern mit blöden Boulevardthemen befasst. Mit Katja Krasavice in der DSDS-Jury (als Shirin-David-Ersatz, weil die aus nachvollziehbaren Gründen auch für sehr viel Geld nicht wollte) zum Beispiel, mit Bushidos Steuerflucht Umzug nach Dubai, oder damit, das GZUZ nun doch hinter Gitter muss.
Aber, ne, man muss ja wieder alle naselang einen Todesfall betrauern. Coolio ist tot. PnB Rock ist tot. rap.de, die Juice, BossXplosive: alle Geschichte. Jesus Chistus! Wie soll man angesichts von so viel Tragik einen flachen Witz darüber reißen, dass Shindy wissen ließ, sein Album "In Meiner Blüte" werde "natürlich nicht ohne Promo oder Videos" erscheinen. Nö, wie es aussieht, wird es wohl gar nicht erscheinen - oder glaubt daran noch jemand?
Freshman Mirco: Seinen Fans, die ihm für 15 Öcken ein paar Billo-Feuerzeuge abgekauft haben, bleibt wahrscheinlich gar nichts anderes übrig, als weiter zu hoffen. Ich bin da eher weniger optimistisch, aber selbst wenn das Album irgendwann doch noch erscheint, kann es ja eigentlich nur floppen. Wenn man Shindy fragt, ist daran am Ende dann wahrscheinlich sogar noch Bushido schuld.
Aber ich schweife ab. Quizfrage: Was haben Post Malone und Smudo gemeinsam? Beide haben sich in diesem Monat bei einem Konzert mit der Beschaffenheit ihrer Bühne (respektive ihrer Beine) angelegt - und verloren. Beide landeten im Krankenhaus, der eine mit einem Rippenbruch, der andere mit einem Sehnenriss. Da soll noch einer sagen, Rock'n'Roll sei tot.
Dieser Yannik™: Wir werden über Shindy-Gate wahrscheinlich an anderer Stelle noch genauer sprechen, aber ich finde es immer noch amüsant und hochnotpeinlich, dass er es überhaupt nicht für nötig zu halten scheint, auch nur einen Hauch Transparenz für seine Fans herzustellen. Ansonsten: Das war der Monat, in dem ich in eine kleine Existenzkrise geraten bin, wie es sein kann, dass die ganze journalistische Begleitung für Deutschrap in den letzten Jahren einfach im Äther versank. Klar, ein bisschen gab es noch, aber es wird dünner und dünner und dünner, und es scheint einfach niemanden zu interessieren. Irgendwie gruselig. Aber auch sehr selbstverschuldet. Hm.
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