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SEPTEMBER: ALBEN / DEUTSCH

Yo Grandma Fromm: ... und wirklich, wirklich gerne hätte ich an dieser Stelle "Das Leben Ist Zu Kurz Für Popmusik" als Deutschrap-Release des Monats gepriesen. Leider hat es Lisaholic aber (noch) nicht geschafft, ihre UNFASSBARE Livepower in die Konserve zu überführen. Vielleicht kommt das ja noch, ich bin zumindest unverdrossen Willens und bereit, dieser Frau einfach alles zuzutrauen. Über den dritten Aufguss von "Palmen Aus Plastik" müssen wir hoffentlich nicht mehr reden, und auch Genetikk sind längst in Sphären abgetrudelt, in die man ihnen weder folgen kann noch mag.

Also, was solls: Setz' ich die Dornenkrone des Monats halt Megaloh auf. Der hat zwar auch immer noch nicht so richtig eingelöst, was ich mir (vor sehr langer Zeit) einst von ihm erhofft habe. Aber vielleicht waren meine Erwartungen da auch ein bisschen überzogen. Mit "Drei Kreuze" hat er mich jedenfalls zum ersten Mal seit mehreren Alben wieder gut abgeholt - und das, obwohl "Licht" drauf war und man mich mit Tracks, in denen Rapper ihre Kinder ansingen, normalerweise quer durch die Republik scheuchen kann.

Freshman Mirco: Dafür genügen bei mir normalerweise schon Kinder an sich, die müssen nicht einmal besungen werden. Zu den von dir genannten Alben kann ich allerdings leider nur wenig sagen, gehört hab ich davon nur "Palmen Aus Plastik 3", und das Einzige, das mir aus diesem Album in Erinnerung geblieben ist, ist das Axel F-Sample in "Taxi". Wahrscheinlich aber auch nur, weil der Crazy Frog seit ich denken kann, zur Untermiete in meinem Frontallappen haust.

Wenn ich hingegen an Pashanims Debütalbum denke, dann weckt das schon eher eine Vielzahl an positiven Assoziationen. Nein, das Tape war nicht unbedingt das Monster-Album, das ich mir von dem Jungen erhofft hatte, aber selbst trotz einiger Aussetzer auf einem neun Tracks starken Album steckt er diesen Monat immer noch einen Großteil der Konkurrenz locker in die Tasche. "Doppel G", "Marseille", "BMW": Jeder dieser Songs macht mehr Spaß als Bonez' gesamte Diskographie.

Dieser Yannik™: So ging es mir mit Pashanim auch. Er wirkt inzwischen fast paranoid, sich immer ein wenig der Erwartung an ihn zu entziehen, immer noch diesen Mythos aufrechtzuerhalten, dass er einfach dieser chillende Typ ist, der einfach nur ab und zu ein paar Songs raushaut. Aber am Ende macht er eben doch bessere Songs als die meisten, hat die Stimme, hat die Beat-Auswahl. Ganz ehrlich: Meine Theorie lautet, dass Pashanim mit seinem Swagger und seiner unangestrengten Fashionista-Autorität jeden Bedarf in der Szene nach Shindy völlig gekillt hat. Er macht alles, das der an Image gerne hätte, in viel lockerer und unangestrengter, und hat dazu noch einen viel zeitgemäßeren Sound. Wir wissen alle, wäre EGJ 2022 noch relevant, hätte Bushido ihn für sechs Monate gesignt, bevor sie im Streit auseinander gegangen wären. Ich wünschte zwar auch, dass er uns irgendwann einmal ein richtiges ausgefeiltes Album präsentiert, aber wenn er eine Weile so weitermacht, soll mir das auch recht sein.

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