Das Line-Up machte einiges her, die Fans waren voller Vorfreude: Nach dem überraschenden Aus ist die Enttäuschung nun groß.
Hockenheim (jmb) - Slipknot, Amon Amarth, Within Temptation,The Prodigy und Volbeat - sie sollten ursprünglich am 23. und 24. Juni beim diesjährigen Download Germany auf dem Hockenheimring auftreten. Bei den Fans wuchs langsam aber sicher die Vorfreude, die nun abrupt zunichte gemacht wurde: Das Festival wird nicht stattfinden, heißt es nun auf Website und Social Media.
In der offiziellen Stellungnahme des Veranstalters findet sich als Begründung, es habe in diesem Jahr unüberwindbare "produktionstechnische Hindernisse" und zu viele konkurrierende Open Air-Veranstaltungen gegeben. Alle im Vorverkauf erworbenen Tickets sollen in den nächsten Tagen automatisch von Ticketmaster zurückerstattet werden.
Um die Rückerstattung bereits gebuchter Zugtickets, Campingplatz- und Hotel-Übernachtungen müssen sich die Fans jedoch selbst kümmern. Entprechend verägert fallen die Reaktionen in den Social Media-Kommentaren: "Verstehe den Grund nicht. Dafür, dass ihr jetzt tausenden Fans die Chance Slipknot, Parkway Drive etc. zu sehen, genommen habt, ist das weniger als lieblos formuliert", schrieb ein Instagram-User. Eine enttäuschte Twitter-Userin aus Großbritannien kommentierte: "Whyyyyyyy? Ich habe mein UK-Download-Ticket verkauft, nur um nach Deutschland zu kommen. Flüge, Hotel und Tickets, alles umsonst gebucht. Ich werde mich von nun an an UK-Festivals halten."
Das Download Festival Germany ist die deutsche Version des gleichnamigen britischen Rock-Festivals, das jedes Jahr im Donington Park in England stattfindet. 2022 fand es zum ersten Mal in Deutschland statt. Die Tickets gingen weg wie warme Semmeln: 65.000 Festival-Besucher:innen reisten damals zum Hockenheimring in Baden Würtemberg. Anders als in diesem Jahr, wie nun spekuliert wird. Der Startschuss für den Ticketverkauf fiel mit Februar zudem vergleichsweise recht spät. Nicht wenige Europa-Touren bekannter Acts, beispielsweise Anthrax, fielen zuletzt den exorbitant gestiegenen Logistikkosten bzw. dem schleppenden Vorverkauf zum Opfer. Auch von Personalmangel war öfter die Rede.
2 Kommentare mit einer Antwort
Produktionstechnische Gründe, also nicht genügend Tickets verkauft. Das sieht leider momentan in weiten Teilen der Konzertbranche so aus. Freunde von mir haben gerade letztes Wochenende ein Festival hier in London veranstaltet und trotz eines großartigen Lineups ging der Verkauf nur seeeehr schleppend voran.
Beim Download Germany ist das in Teilen aber hausgemacht. Das Line-up wurde erst extrem spät bekannt gegeben (ich glaube März), wodurch natürlich viele potenzielle Besucher schon anderes vor hatten: Am gleichen Wochenende sind Full Force, Vainstream und Jera on Air. Außerdem spielen Main-Acts wie Slipknot und Parkway Drive im Juni auch selbst Headliner-Shows in Deutschland, was sicherlich auch seinen Teil dazu beiträgt.
Dann kommen natürlich hohe Ticketpreise und Camping-Gebühren (ich habe 80 Euro gehört) dazu und auch viele Konkurrenz-Veranstaltungen abseits der Festivals. Metallica, Rammstein, Iron Maiden touren allesamt dieses Frühjahr/diesen Sommer. Das Budget der Konzertgänger ist natürlich irgendwann auch erschöpft.
Noch nicht einmal erwähnt habe ich das Desaster vom letzten Jahr. Da gab es ja Riesenprobleme mit der Orga, wie man den (sozialen) Medien entnehmen kann.
Ich hatte das zweifelhafte Vergnügen letztes Jahr auf dem Downloadfestival gewesen zu sein.
Die Organisation war unterirdisch.