laut.de-Biographie
Volbeat
Von 1991 bis 2001 ist Sänger und Gitarrist Michael Poulsen mit Dominus unterwegs, die sich über die Jahre den Ruf als Dänemarks beste Death Metal-Band erspielen - noch vor Illdisposed. Als sich Dominus auflösen, steht Michael jedoch der Sinn nach anderer Musik.
Gemeinsam mit Gitarrist Teddy Vang, Drummer Jon Larsen und seinem ehemaligen Dominus-Kollegen Anders Kjoholm am Bass gründet er im Oktober 2001 in Kopenhagen die Band Volbeat. Den Namen hat er sich vom 1997er-Album seiner Vorgängerband ausgeliehen. Dank Michaels extravagantem Gesang - er erinnert ein wenig an Keith Caputo von Life Of Agony oder Danzig - und dem deutlichen Einfluss der Sixites sprechen die Ersten von Elvis-Metal.
Ein frühes Demo erscheint 2002, doch erst im folgenden Jahr kommt mit Nummer zwei Bewegung in die Sache. Inzwischen schrubbt anstelle von Teddy ein Kerl namens Franz 'Hellboss' Gottschalk die Klampfe. 2004 erreichen Volbeat das Halbfinale beim größten Musikwettbewerb in Dänemark und supporten Helmet bei deren Show in Amsterdam. Zum Snowboard-Movie "Frost" steuern sie einen Song bei und unterschreiben bei Rebel Monster Records, einem Sublabel von Mascot.
Dort erscheint das Debüt "The Strength, The Sound, The Songs" und schlägt kräftig ein. Volbeat gewinnen nicht nur den Award als beste nationale Metalband, sondern spielen auch Gigs mit Candlemass, Destruction, Life Of Agony und einigen anderen. Im April geht für Michael ein großer Traum in Erfüllung: Er darf mit ein paar ehemaligen Mitgliedern der Elvis Presley-Band in seiner Heimat Kopenhagen auf der Bühne stehen.
Größere Touren stehen bei den Dänen nicht an, jedoch sieht man sie den Sommer 2006 über auf diversen Festivals, darunter das Rock Hard oder das Summer Breeze Open Air. Nach einer Tour mit Raunchy und Mercenary ist für Oktober wieder das Studio gebucht. Volbeat nehmen, erneut mit Jacob Hansen (Communic, Maroon, Mercenary), das zweite Album in Angriff.
Die Arbeiten laufen soweit ganz gut. Mitte Dezember 2006 kommt jedoch die überraschende Nachricht, dass Franz die Band verlassen hat. Kaum hat sich diese Information gesetzt, präsentieren die Dänen schon Thomas Bredahl von Gob Squad als neuen Gitarristen. Einfluss auf das Album "Rock The Rebel/Metal The Devil" hat der Mann zu diesem Zeitpunkt natürlich keinen mehr. Die Scheibe erscheint Anfang 2007 und steht dem Debüt in nichts nach. Die Scheibe toppt die Verkaufszahlen des Erstlings locker. Kaum ist sie veröffentlicht, sind die Dänen quasi ununterbrochen auf Tour.
Mit "Live: Sold Out" erscheint im Februar 2008 ein Doppel-Album, das die Wartezeit auf den dritten Studio-Tonträger der Band verkürzt. Spätestens "Guitar Gangsters & Cadillac Blood" verdeutlicht: Volbeat haben ihren Sound gefunden, und die Fans folgen ihnen überall hin, selbst wenn sich stilistisch immer wieder kleine Überraschungen auftun.
Der Weg der Band führt eindeutig nach oben. Nachdem der Deal mit Mascot ausgelaufen ist, reißen sich die Labels um die Dänen. Universal Records machen das Rennen und veröffentlichen Anfang September 2010 "Beyond Hell/Above Heaven". Noch nehmen sie die Opener-Rolle für Metallica gern an, doch lange dauert es nicht mehr, bis Volbeat ihren Status weit genug ausgebaut haben, um alleine größere Hallen zu füllen.
Dennoch scheint es mit Gitarrist Thomas nicht wirklich zu funktionieren. Er muss seinen Hut nehmen. Um die nächsten Touren spielen zu können, holen sich Volbeat 2011 den Mercyful Fate-Gitarristen Hank Shermann dazu. Als es an die Arbeiten zum fünften Album geht, übernimmt der Anthrax-Gitarrist Rob Caggiano einen Teil der Produktion. Als er auch einige Soli besteuert und die Band mit ihm gut zurecht kommt, übernimmt er 2013 den Posten als Leadgitarrist.
Sein Debüt auf "Outlaw Gentlemen & Shady Ladies" ist ab Anfang April 2013 zu beklatschen. In der Folge wächst der Erfolg der dänisch-amerikanischen Arbeitsgemeinschaft proportional zum Singalong-Faktor der Stücke. Kontrovers aufgenommene Alben mit hohem Mainstream-Anteil wie "Seal The Deal & Let's Boogie" und "Rewind, Replay, Rebound" steht die schiere Live-Power der Formation gegenüber. Hiervon gibt die bildgewaltige Werkschau "Let's Boogie! - Live From Telia Parken" eine beeindruckende Visitenkarte der Qualitäten ab.
Die Heiligkeit des Erfolgsrezeptes unterstreicht folgendes Pressestatement von Bandleader Poulsen: "Egal, wie alt die Band wird oder wie viele Platten wir machen, es wird immer diesen typischen Sound geben." Dass es an dieser Aussage wenig zu rütteln gbt, beweist auch das Ende 2021 erscheinende "Servant Of The Mind". Die Songs haben etwas mehr Substanz als zuletzt, und auch für die Fans der härteren Klänge ist wieder deutlich mehr dabei.
Im Juni 2023 geben Volbeat bekannt, dass sie und Caggiano nach zehn Jahren getrennte Wege gehen. Dass es trotz dessen kein böses Blut zwischen ihnen gibt, entnimmt man ihrem Social Media-Post: "Während unserer gemeinsamen Zeit haben wir die Welt bereist, großartige Erfahrungen gesammelt und vier Alben veröffentlicht, auf die wir unheimlich stolz sind, und wir würden keinen Moment davon ändern. Wir wünschen unserem Bruder Rob alles Gute bei all dem, was er in Zukunft tun wird (wir wissen, dass es großartig sein wird)!", schreiben sie. Für die im gleichen Jahr anstehenden Konzerte übernimmt Flemming C. Lund (The Arcane Order) seine Position an der Leadgitarre.
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