Kyle Alessandro - Lighter (Norwegen)
Betrachtet man die Historie von Norwegen in diesem Wettbewerb, kann man sich nie so wirklich sicher sein, was einen erwartet. In einem Jahr drückt ein Violinen-spielender Elf auf die Tränendrüse, im nächsten echoet wahlweise ein wenig Black Metal oder Psytrance durchs Gebälk, und ein paar Männer in Wolf-Kostümen muss man irgendwie auch immer auf der Rechnung haben. Womit ich trotz dessen allerdings nicht gerechnet habe, ist ein Twink in Ritterrüstung, der denkt, er sei Pitbull. Ja, auch in Norwegen haben sie mittlerweile den Reggaeton entdeckt, und scheinen ob der Möglichkeiten etwas überfordert, wie sie damit umgehen sollen.
Denn "Lighter" hätte diesen Drop aber mal sowas von überhaupt gar nicht nötig gehabt. Das katapultiert den Song binnen Sekunden von passabel zur Parodie. Selbst der Pre-Chorus funktionert ja noch ganz gut, aber in der Sekunde in der der Bass reindonnert, reist Kyle Alessandro fünfzehn Jahre in der Musikgeschichte zurück und macht es sich irgendwo zwischen "Tonight I'm Loving You" und "Give Me Everything" bequem. Das ist die recycelte Version derselben Dance-Hook, die vor zehn Jahren so überspielt war, dass Produzenten ein Schweigegelübde ablegten, sie in Beton gossen und in den Marianengraben warfen. Ich mein's ernst, wir haben genau diese Hook in unserem Leben schon dutzende Male gehört, und wir haben es jedes einzelne Mal wieder vergessen. "Lighter" wird diesbezüglich keine Ausnahme sein.
1,5/5
Buchmacher-Ranking: 21
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