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Klemen - How Much Time Do We Have Left
(Slowenien)

Sänger Klemen schrieb den diesjährigen slowenischen Beitrag für seine sterbenskranke Frau. Alleine deshalb kann ich ihn nicht so sehr durch den Kakao ziehen, wie ich gerne möchte. Aber sorry, das ist einfach ganz schlimmer, melodramatischer Murks. Den Text spuckt dir so auch eine KI aus, wenn du sie mit den Worten Krebsdiagnose, Wandtattoo und DSDS-Viertelfinale fütterst. Und das generische Formatradio-Instrumental hilft auch nicht, die ohne Frage realen Emotionen, die Klemen hier zum Besten gibt, wirklich greifbar werden zu lassen.

Auf den ersten Blick dachte ich, das wäre einer dieser "Lasst uns alle Händchen halten"-Weltverbesserer-Songs, von einem Typen, der während der Pandemie garantiert Punkt 20 Uhr auf dem Balkon stand, geklatscht hat und dann dachte, er hätte die Welt gerettet. Das würde auch erklären, wieso er sich hier von zwei Stagehands auf den Kopf stellen lässt, und das Ganze moderiert, als wäre das das dramatische I-Tüpfelchen, das diese Perfomance gebraucht hätte. Am Ende ist es harmlos genug, dass ich mich darüber nicht allzu sehr aufregen möchte, aber eben so artistisch bankrott, dass hier einzig der biographische Hintergrund für Punkte sorgen dürfte.

1/5
Ausgeschieden im 1. Halbfinale

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