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Princ - Mila (Serbien)

Von allen Balladen in diesem Jahr fasst wohl der serbische Beitrag am anschaulichsten zusammen, wieso 90% davon links rein und rechts wieder rausgehen, ohne auch nur den Hauch eines Eindrucks zu hinterlassen. "Mila" hat wirklich alles: Einen Balkan-Aquaman mit Engelsstimme, eine dramatische Acapella-Pause, melancholische Backing-Vocals, Staging straight aus der Theater-AG und natürlich das Grande Finale mit High Note, E-Gitarre und Akrobatik-Einlage. Großes Kino, aber zu keiner Sekunde habe ich das Gefühl, dass hier gerade wirklich ein Mensch über etwas singt, zu dem er sich genuin emotional verbunden fühlt. Sondern eher als würde hier ein im Labor gezüchteter Alpha-Mann eine Power Point abarbeiten, wie man am besten menschliche Emotionen vermittelt.

Das ist wirklich Deutsch-Pop Niveau an Trickkisten-Schmonz und großen Gefühlen, die plötzlich klitzeklein werden, sobald der Artist seinen Mund aufmacht und auffällt, dass er eigentlich gar nicht weiß, welchen Kitsch ihm seine Schreiber da auferlegten. Ich meine, der Mann zieht sich am Ende sogar ernsthaft noch eine Rose aus der Tasche. Wer sich davon ernsthaft ergriffen fühlt, weint auch zu KI generierten Tik Tok-Videos.

1,5/5
Ausgeschieden im 2. Halbfinale

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