Die deutsche Bundesregierung hat einen Gesetzesentwurf zur "Verbesserung der Durchsetzung von Rechten des geistigen Eigentums" vorgelegt, den der Bundestag am 11. April verabschieden soll. Damit würde es in Zukunft für Piratenjäger der Majorlabels einfacher sein, über die IP-Adresse von Tauschern …
@Olsen (« Du hast dir doch nicht wirklich einen 60-seitigen Gesetzesentwurf durchgelesen, oder? »):
Ach, nein. So sehr begeistert mich die Materie nun auch nicht. Zu Recht hat unser lieber Anwalt darauf hingewiesen, dass illegales Filesharing betreffend die Paragraphen 97+ relevant sind. Wenn man allerdings zumindest den Prolog durchliest, wird deutlich, dass der Gesetzesentwurf nicht unbedingt dazu gedacht ist, unbescholtene Familienväter, die mal eben den Kuschelsong für den Nachwuchs herunterladen, mit der ganzen Härte Iustitias zu treffen. Es geht hier in erster Linie um die weit mannigfaltigere Problematik der Produktpiraterie, und da hat die Branche der Unterhaltungsmedien letztendlich nur einen geringen Anteil an dem Spektrum von Betroffenen. Manche behaupten sogar, der chinesische Boom gründe sich einzig auf dieses Konzept - mit Ideenklau und Plagiaten hat die gesamte Industrie zu kämpfen, und in der Mehrheit finden solche Urheberrechtsverletzungen dann sehr wohl im Rahmen 'gewerblichen Ausmaßes' statt, was bedeutet, dass Produktfälscher tausende von Markenschuhen nicht für den Privatbedarf herstellen, sondern um sie gewinnbringend unter das (mitunter unwissende) Volk zu streuen. Mein altkluger Rat richtete sich an alle, die bei diesem Thema stets den 'Oh, die böse Musiklobby'-Chor anstimmen wollen. Gewiss leisten die Dachverbände (lustig (http://www.musikindustrie.de/), lustig (http://www.hartabergerecht.de/), tralala (http://www.gvu.de/) – nicht abrufbare Seiten sind so beliebt, dass es mitunter zu Durststrecken (http://de.wikipedia.org/wiki/Denial_of_Ser…) kommen kann) energische Lobbyarbeit, und der alte 'Milliarden deutscher Arbeitsplätze sind gefährdet'-Trick funktioniert nach wie vor. Selbstredend wirkt sich sowas, zumal hübsch aufgemacht (http://oede-orte.net/images/12_2005/121405…), nie positiv auf die Umfragewerte aus, und schließlich kommen dabei immer etwas unglücklich formulierte Entwürfe heraus, man will es halt allen Recht machen. Beispielsweise auch der EU (gleich zu Anfang wird vermerkt, das künftige Gesetz sei dazu gedacht, x Richtlinien zu erfüllen). Mit ein wenig Argwohn kann man jetzt sicher der Ansicht sein, dass die Regierung versucht, die fraglichen Formulierungen durchzuschleusen, immerhin stecken hinter einem solchen Gesetzespaket beinahe unendliche Stunden mühseliger Beratungen und Verhandlungen in den Ausschüssen, es ist demnach natürlich nicht zu erwarten, dass die Regierung den Entwurf freiwillig zurücknimmt. Leider ist die Phrase 'gewerbliches Ausmaß' mehr als problematisch, sobald es um illegales Filesharing geht: Bekanntlich basieren P2P-Networks auf dem Prinzip 'nehmen und geben', wenn also ein Jugendlicher, den man ja nach allseitigem Bekunden (Zypries/Industrie) nicht kriminalisieren noch mit drakonischen Strafen zu Leibe rücken will, ein Lied exklusiv für den privaten Gebrauch herunterladet, die File während des Downloads bereits anderen Usern zur Verfügung stellt, die sie eventuell für gewerbliche Zwecke reproduzieren – wie will man das dann nennen? Pessimistisch interpretiert, handelt es sich dabei bereits um eine Strafsache, persönlich attestiere ich der Koalition aber zumindest eine Bemühung, derartige Urheberrechtsverletzungen nicht 'gewerblichen Ausmaßes' in zivilrechtliche Bahnen lenken zu wollen, damit in Zukunft Kinder dem Papa nicht durch Gitterstäbe ein Ständchen singen müssen (es sei denn, der Papa hat illegal heruntergeladene Musik an der nächsten Ecke vertickt und sich dabei erwischen lassen, soviel Dummheit muss selbstverständlich bestraft werden, die berüchtigten Spots verzichten allerdings auf entsprechende Hinweise - Abschreckung durch Desinformation, eine bewährte Methode). Im Übrigen ist es bei Filesharing ziemlich unmöglich, den Tatbestand von 'gewerblichem Ausmaß' von Vornherein festzustellen, der Geschädigte hat nicht viel mehr als einen pauschalen Verdachtsmoment, und den kann er – jetzt zu den Neuerungen – künftig einem Richter kundtun, der erst mal 200 Euro verlangt, um den Anspruch auf Auskunft zu prüfen.
Die Provider sind auch für den Fall, das Gesetz tritt mit allen Neuerungen in Kraft, in Zukunft nicht verpflichtet, die Verkehrsdaten ihrer Kunden öffentlich anzuschlagen. Erst im Januar urteilte der Europäische Gerichtshof, bei zivilrechtlichen Verfahren bestehe nicht zwingend ein Anspruch auf Auskunft. Da vollbringt die Koalition das tolle Kunststück, einfach nicht exakt zu definieren, wann eine triftige Rechtsverletzung vorliegt. Eigentlich soll die Formulierung 'gewerbliches Ausmaß' ermöglichen, beispielsweise das Anbieten von Filmen oder Alben schwerer zu ahnden als einzelne Mp3s, denn durch Ersteres entstehen dem Geschädigten angeblich höhere Verluste, und der Verdacht einer nicht rein privaten Nutzung scheint wahrscheinlicher. Falls der Richter nun meint, das Anbieten eines Albums hat ein 'gewerbliches Ausmaß', muss er noch entscheiden, ob es sich um eine 'offensichtliche' Rechtsverletzung handelt. Kann man annehmen, dass der Inhaber des Internetanschlusses gleichfalls der Schädiger ist? Und das lässt sich lediglich per Hausdurchsuchung und der Sicherung von Beweisen klären. Ich frage mich, hat die Polizei wirklich Lust, Millionen deutscher Haushalte nach Beweismaterial zu durchforsten? Der Richter kann aber genauso gut entscheiden, dass der Verdacht einer 'offensichtlichen' Rechtsverletzung und der Tatbestand 'gewerbliches Ausmaß' nicht erfüllt sind, und kann den Anspruch auf Auskunft negieren. (Na, das müsste so ungefähr stimmen, gegebenenfalls bitte Korrektur, ich bin immerhin weder Jurist noch unfehlbar.)
Puh, das ist halt ein leidiges Thema. Und weil ich nicht zu den Bösen gehöre, geht mir das im Grunde sonstwo vorbei. Wer bei sich einen Goldesel stehen hat, sollte sich eben bewusst sein, dass er sich rechtlich auf dünnem Eis bewegt, und bereit sein, das Risiko einzugehen, und gegebenenfalls die Konsequenzen zu tragen. Da hilft es nicht, das Unschuldslamm zu mimen, oder sich darauf zu berufen, dass man von der Industrie gewissermaßen in die Beschaffungskriminalität getrieben wird. Wer schwache Nerven hat, kauft sich den Stoff, und Ruhe ist. Nun bin ich mit Bestimmtheit kein Helferlein der Musikindustrie (allein der Ausdruck ekelt mich an), die genauso wenig Berechtigung hat, sich in der Opferrolle zu sehen. Wer sich in das eigene Fleisch schneidet, ist schon selbst schuld. Anders kann man die Anti-Filesharing-Kampagne (vorgeblich Teil eines umfassenden Maßnahmenkataloges) wirklich nicht bewerten. Hier wurde mal eben die Zuneigung potentieller Käufer verspielt, eine außerordentlich beachtliche Leistung, solch einen Luxuswagen gegen die Wand zu fahren.
Was die Preise betrifft, ist mir nicht ganz klar, wie man für ein Album mehr als 15 Euro ausgeben kann? Die meisten meiner Schmuckstücke habe ich für durchschnittlich 12 Euro erworben, das Internet hat seine Vorteile (neben Filesharing ), im Plattenladen nebenan ist man gern gesehen, da kann man den Preis mitunter drücken, und vor allem muss es ja nicht immer neu sein. Und oh, wozu hat man Freunde? Die haben oft das ein oder andere, und (solange kein Kopierschutz umgangen wird) ist es legal, eine limitierte Anzahl von Privatkopien (die Obergrenze liegt, meine ich, bei sieben) an Familie und Freunde zu verschenken. Wobei es natürlich ein wenig schwierig ist, da die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zu überprüfen.
Fazit - Jammern hat noch nie geholfen. Kauft, oder findet einen anderen Weg, und es gilt stets die Devise 'Unwissenheit bietet keinen Schutz vor Strafe, sich nicht erwischen zu lassen schon'... (Ach, ja, nieder mit den Majors, es leben die Indies!) @dein_lieber_Anwalt (« und amalia etwas weniger arroganz »):
Na, mein Wertester, das ist jetzt recht subjektiv. Also dein Problem, nicht meines.
Wird hier immer noch mit der selben Ente der Musik Industrie argumentiert das jeder Download == ein Kauf gewessen wäre? Man kann zu downloads stehen wie man will, aber bloß weil die Industrie Schaum vorm Mund kriegt, muß man nicht gleich den selben Mist nachquatschen. Fakt ist das nur soviel ausgegeben wird wie da ist, wenn man es nich downloaden kann, kauft man das Produkt nicht zwangsweise. Ohne Moos nix los.
Zu zweitens Kunst ist kein Luxus, der Mensch hat ein Kulturbedürfnis, (wie das für den einzelnen aussieht sah dahin gestellt, Volksmusik gibts ja immer noch). Musik ist ein Teil davon, also ein Grundbedürfnis.
@wayfarer (« Zu zweitens Kunst ist kein Luxus, der Mensch hat ein Kulturbedürfnis, (wie das für den einzelnen aussieht sah dahin gestellt, Volksmusik gibts ja immer noch). »):
Nix gegen Volksmusik, bitte. Da gibt's richtig schöne Sachen, auch weit abseits der Dicke-Backen-Musik. Gegen volkstümliche Schlager und das ganze Gedöns kannst Du dagegen herzlich gerne vorgehen ...
Und was die Angelegenheit mit dem Grundbedürfnis angeht: ich schmeiß Dich nackig in einen stillen, kalten, finsteren Kerker und laß' Dich darin zwei Tage lang rumschimmeln. Wenn ich nach Ablauf der Frist die Tür wieder öffne - um was wirst Du mich anflehen? Um eine CD Deines Lieblingsinterpreten? Darum, endlich ein bestimmtes Gemälde oder eine Statue ansehen zu dürfen?
@wayfarer (« Wird hier immer noch mit der selben Ente der Musik Industrie argumentiert das jeder Download == ein Kauf gewessen wäre? Man kann zu downloads stehen wie man will, aber bloß weil die Industrie Schaum vorm Mund kriegt, muß man nicht gleich den selben Mist nachquatschen. Fakt ist das nur soviel ausgegeben wird wie da ist, wenn man es nich downloaden kann, kauft man das Produkt nicht zwangsweise. Ohne Moos nix los.
Zu zweitens Kunst ist kein Luxus, der Mensch hat ein Kulturbedürfnis, (wie das für den einzelnen aussieht sah dahin gestellt, Volksmusik gibts ja immer noch). Musik ist ein Teil davon, also ein Grundbedürfnis. »):
Sowas sagen auch viele Leute, die illegal runterladen... Sie hätten sich die CD eh nicht gekauft. Sie gefällt zwar ganz gut, aber noch nicht so, dass man dafür Geld ausgeben würde Kann schon sein, aber illegal ist illegal. Für mich ist Musik auch ein Grundbedürfnis - Bei z.B. Museen (Grundbedürfnis Bildung )bekommen Menschen, die nicht so viel Geld haben, auch Rabatt - Rabatt auf CDs für ALG2- Empfänger Immer ist die Gesellschaft schuld (viele laden sich z.B. nur Musik runter, wegen des Gruppenzwangs! Ja das kenne ich sogar aus meinen Bekanntenkreis )
In Deutschland herrscht Rezension, im Geldbeutel auch. Ich kenne viele gute Musiker die den Support gebrauchen könnten, der Geldbeutel leider auch. Was soll ich sagen früher wurde mit Tapes getauscht. Heute übers Internet. Wenn diese möglichkeit nicht wäre würde trotzdem keiner in den Laden spazieren und das Ding mitgehen lassen, darin meine Herren liegt auch der feine Unterschied zwischen Raubmordkopieren und tauschen.
Die Alben die dann wirklich gefallen besorgt man sich auch, wenn die Kasse wieder stimmt. Wenn die extras für das Album gut sind und die Aufmachung stimmt passt das schon und alle sind glücklich.
Zudem Gruppenzwang kenn ich nich, meinen Mist hört in meinen Baujahr eh keiner.
@wayfarer (« In Deutschland herrscht Rezension, im Geldbeutel auch. »):
Rezession. Rezension herrscht vielleicht bei laut.de, aber bestimmt nicht bei Dir im Portemonnaie
Zitat (« Was soll ich sagen früher wurde mit Tapes getauscht. Heute übers Internet. »):
Wie viele Leute hatten auf Dich als Quelle Zugriff, als Du Tapes getauscht hast? Und wie viele Leute haben auf Dich als Quelle Zugriff, wenn Du über's Internet tauschst?
Zitat (« Die Alben die dann wirklich gefallen besorgt man sich auch, wenn die Kasse wieder stimmt. »):
Davon würd' ich mit meinem kohlpechrabenschwarzen Menschenbild jetzt eher nicht ausgehen. Anscheinend reicht es ja vielen schon, wenn sie die Stücke eines Albums haben. Anderenfalls wären Download-Angebote vergleichsweise witzlos.
versteh zwar nicht genau was jetzt sache ist, aber im laut.de artikel steht "Damit sollen u.a. die Staatsanwaltschaften entlastet werden, die derzeit unter Abmahnungswellen gegen Filesharer leiden." aber im hier bereits verlinkten gesetzesentwurf entdeck ich das so nicht wirklich... Allerdings fänd ich das ziemlich bedenklich, wenn der gesetzgeber wirklich versucht hier der abmahn-maschinerie neuen nährboden zu bieten. hier geben plattenfirmen irgendwelchen halbseriösen anwaltskanzleien den auftrag sich um deren urheberrechtsschutz zu kümmern, diese kanzleien beauftragen dann irgendwelchen halbseriöse firmen, die sich darauf beschränken mit einfachsten mitteln IP's rauszufischen und an die kanzleien weiterzuleiten. diese kanzleien stellen dann "anzeige gegen unbekannt" und bringen somit die staatsanwaltschaften dazu bei den providern anzufragen, wessen IP das jeweils ist. die anzeige wird strafrechtlich nicht weiterverfolgt, da der tausch einer einzelnen datei ein bagatelldelikt darstellt. die kanzlei darf daraufhin aus den ermittlungsakten die anschrift und namen des IP-Inhabers entnehmen und bombardiert dann tausende haushalte mit abmahnbriefen mit forderung einer 3-stelligen summe für eine MP3. Folge: viele leute zahlen verängstigt, ignorieren es und wenige ziehen vor gericht. Die Folge dessen: Kanzlei bereichert sich in millionenhöhe an der Angst der Leute ohne eine ordentlich Beweislage für eine Urheberrechtsverletzung zu haben, Verschleisst Unsummen an Steuergeld mit der Beschäftigung der Staatsanwaltschaften(die Anfrage bei den Providern ergibt dann auch noch eine festgeregelte Summe an Bearbeitungskosten an die Provider) und Gerichte.
Wegen solcher Praktiken kann ich hier nicht ganz nachvollziehen, warum jemand so einen Gesetzesentwurf als Konsument begrüßen sollte. Die Musikindustrie macht sich ihre eigenen Kunden zum Feind... wenn da nicht bald mal zeitgemäßerer Vertrieb angestrebt wird ist das Selbstmord.... was ja teilweise sogar begrüßenswert ist, aber leider gehen bei einem solchen Erneuerungsprozess die guten und Labels und Künstler teilweise mit unter...
schon klar, nur der gesetzentwurf sieht das ganze ja nicht aus der konsumentensicht, auch nicht bzgl der unseriösen abzockerpraktiken von mir verhaßter kollegen,
sondern aus der sicht des rechteinhabers, d.h. in der regel des künstlers.
der ist ja nun einmal der schutzwürdigste in dem spiel.
die halbseidenen methoden der abmahnungskanzleien müßte man über das standes- und ehrenrecht der dt anwälte regeln.
@dein_boeser_Anwalt (« schon klar, nur der gesetzentwurf sieht das ganze ja nicht aus der konsumentensicht, auch nicht bzgl der unseriösen abzockerpraktiken von mir verhaßter kollegen,
sondern aus der sicht des rechteinhabers, d.h. in der regel des künstlers. »):
ist klar. das war auch vor allem darauf bezogen, dass hier bisher die meisten kommentare überhaupt nicht dagegen waren...
@Skywise (« Zitat (« Was soll ich sagen früher wurde mit Tapes getauscht. Heute übers Internet. »):
Wie viele Leute hatten auf Dich als Quelle Zugriff, als Du Tapes getauscht hast? Und wie viele Leute haben auf Dich als Quelle Zugriff, wenn Du über's Internet tauschst? »):
Über die richtigen Quellen? Keine Sau. Auf der anderen Seite hätte ich zu bestimmten Musikrichtungen nie zugriff gehabt hätte, wenn sie nicht zugänglich gemacht worden wären. Tom Waits, NIN, Einstürzende Neubauten. Die lagen zu dem Zeitpunkt einfach unter meinen Radar. Da liegt aber auch der Knackpunkt, is mir ehrlich gesagt Wurscht ob tausend Leute Britney Spears sharen, eh nur schade um die Bandbreite (und um die Werbemittel, die den Haushalt eines kleinen Landes alle Ehre machen würden). Auf der anderen Seite tuts mir nur leid um Gruppen deren Bekanntheitsgrad unter der einer Amöbe rangiert, eben weil sie nicht so bekannt sind (Metalica die Säcke haben genauso angefangen, auch wenn sie jetzt die Speerspitze, der Reaktion sind). Da macht man dann auch gerne die Kohle locker. @Skywise (« Zitat (« Die Alben die dann wirklich gefallen besorgt man sich auch, wenn die Kasse wieder stimmt. »): Davon würd' ich mit meinem kohlpechrabenschwarzen Menschenbild jetzt eher nicht ausgehen. Anscheinend reicht es ja vielen schon, wenn sie die Stücke eines Albums haben. Anderenfalls wären Download-Angebote vergleichsweise witzlos.
Gruß Skywise »):
Download Angebote sind der größte Beschiss seid Erfindung des Internets!
Zu den Rest, kann ich so nicht sagen, hab mir erst letztens "With Teeth" und "The Downward Spiral" zugelegt. Schön zu wissen, das man wenigsten bei einigen Interpreten blind zugreifen kann.
@wayfarer (« Auf der anderen Seite hätte ich zu bestimmten Musikrichtungen nie zugriff gehabt hätte, wenn sie nicht zugänglich gemacht worden wären. Tom Waits, NIN, Einstürzende Neubauten. Die lagen zu dem Zeitpunkt einfach unter meinen Radar. »):
Das ist ja gut und schön, aber Du als ehrlicher Musikliebhaber, der sich bei Gefallen Musik auch in Form eines Tonträgers kauft und so ganz nebenbei gerade für einen Heiligenschein kandidiert, bist garantiert in der Unterzahl, wenn Du Dich über Esel, Maultier oder sonstwas in die Gemeinschaft der Filesharer begibst. Vom weit größeren Teil wirst Du vermutlich solche Äußerungen hören wie "Ich will das Album hören, habe aber sowieso kein Geld" - alternativ "und gebe für den Scheißdreck sowieso kein Geld aus ... will nur mal hören, wie schlecht das Album ist" - "und wenn ich Geld habe, dann brauche ich das für andere Sachen" oder ähnliches. Und auf jeden, der aus Neugier einfach mal einen oder zwei Titel runterlädt, gibt es garantiert genug, die sich einfach den Scheiß auf Rechner, Eierbecher oder CD ziehen und auf den rechtmäßigen Erwerb des Albums scheißen.
Zitat (« Auf der anderen Seite tuts mir nur leid um Gruppen deren Bekanntheitsgrad unter der einer Amöbe rangiert, eben weil sie nicht so bekannt sind (Metalica die Säcke haben genauso angefangen, auch wenn sie jetzt die Speerspitze, der Reaktion sind). Da macht man dann auch gerne die Kohle locker. »):
Gut, aber das mit dem niedrigen Bekanntheitsgrad hat viele andere Ursachen ... würde auch im Augenblick zu weit führen, jetzt noch darüber zu diskutieren, wie das mit dem strukturierten Aufbau und der Förderung von Künstlern vonseiten diverser Plattenfirmen aussieht ... zumindest sehe ich da keinen oder nur einen geringen Zusammenhang zum Filesharing.
Zitat (« Zitat (« Anscheinend reicht es ja vielen schon, wenn sie die Stücke eines Albums haben. Anderenfalls wären Download-Angebote vergleichsweise witzlos. »):
Download Angebote sind der größte Beschiss seid Erfindung des Internets! »):
Nun gut, sehe ich zumindest ähnlich, aber ungeachtet dessen werden sie ja offensichtlich von vielen Leuten wahrgenommen, woraus man schließen kann, daß es genau jenen Personen egal ist, ob sie die (Original-)Tonträger im Schrank stehen haben oder nicht, ebenso wie dem gemeinen Filesharer. Sehr überspitzt formuliert: die Leute, die legale Downloads kaufen, sind nichts weiter als sozialisierte Filesharer
@Skywise (« @wayfarer (« Auf der anderen Seite hätte ich zu bestimmten Musikrichtungen nie zugriff gehabt hätte, wenn sie nicht zugänglich gemacht worden wären. Tom Waits, NIN, Einstürzende Neubauten. Die lagen zu dem Zeitpunkt einfach unter meinen Radar. »):
Das ist ja gut und schön, aber Du als ehrlicher Musikliebhaber, der sich bei Gefallen Musik auch in Form eines Tonträgers kauft und so ganz nebenbei gerade für einen Heiligenschein kandidiert, bist garantiert in der Unterzahl, wenn Du Dich über Esel, Maultier oder sonstwas in die Gemeinschaft der Filesharer begibst. Vom weit größeren Teil wirst Du vermutlich solche Äußerungen hören wie "Ich will das Album hören, habe aber sowieso kein Geld" - alternativ "und gebe für den Scheißdreck sowieso kein Geld aus ... will nur mal hören, wie schlecht das Album ist" - "und wenn ich Geld habe, dann brauche ich das für andere Sachen" oder ähnliches. Und auf jeden, der aus Neugier einfach mal einen oder zwei Titel runterlädt, gibt es garantiert genug, die sich einfach den Scheiß auf Rechner, Eierbecher oder CD ziehen und auf den rechtmäßigen Erwerb des Albums scheißen. »):
Stardock hat erkannt das Raubkopieren einfach dazu gehört, das man damit Leben muß (mögen is was anderes), aber auch kann, wenn man auf Kopierschutz und Gängeleien verzichtet, die ehrliche Kunden abschreckt und von denen gibt es dann auch genug wenn der Service stimmt.
Also die Aussage der Musikindustrie ist nur billige Polemik anstatt die Schuld erstmal bei sich selbst zu suchen, sind es die bösen Kunden. Das Beispiel von Radiohead und NIN hat gezeigt, das die meisten Kunden ehrlich sind. Insofern stimme ich dir hier nicht zu. Der Rest wird sich nie ändern und denen wird man wohl auch nie den Hahn abdrehen können. @Skywise (« Zitat (« Auf der anderen Seite tuts mir nur leid um Gruppen deren Bekanntheitsgrad unter der einer Amöbe rangiert, eben weil sie nicht so bekannt sind (Metalica die Säcke haben genauso angefangen, auch wenn sie jetzt die Speerspitze, der Reaktion sind). Da macht man dann auch gerne die Kohle locker. »):
Gut, aber das mit dem niedrigen Bekanntheitsgrad hat viele andere Ursachen ... würde auch im Augenblick zu weit führen, jetzt noch darüber zu diskutieren, wie das mit dem strukturierten Aufbau und der Förderung von Künstlern vonseiten diverser Plattenfirmen aussieht ... zumindest sehe ich da keinen oder nur einen geringen Zusammenhang zum Filesharing. »):
Ich sehe schon einen Zusammenhang, einige kleinere Grupppen wurden erst bekannt nachdem ihre Alben geshart worden, eben weil sie kein Werbeetat eines kleinen Staats haben. Für solche Acts wie Britney Spear und Timberland werden Millionen für Werbung in die Atmosphäre geblassen und die wundern sich, das die Kasse nicht stimmt? Während die musikalische Breite immer schmaller wird? Alles klar. Ich mach jetzt mal ne Dose Mitleid auf! @Skywise (« Zitat (« Anscheinend reicht es ja vielen schon, wenn sie die Stücke eines Albums haben. Anderenfalls wären Download-Angebote vergleichsweise witzlos. Zitat (« Download Angebote sind der größte Beschiss seid Erfindung des Internets! »): »):
Nun gut, sehe ich zumindest ähnlich, aber ungeachtet dessen werden sie ja offensichtlich von vielen Leuten wahrgenommen, woraus man schließen kann, daß es genau jenen Personen egal ist, ob sie die (Original-)Tonträger im Schrank stehen haben oder nicht, ebenso wie dem gemeinen Filesharer. Sehr überspitzt formuliert: die Leute, die legale Downloads kaufen, sind nichts weiter als sozialisierte Filesharer
Gruß Skywise »):
Ich hab die meiste Musik als mp3 Format, auch wenn ich die Alben habe (im Regal), weil ich mir selbst gerne meine Musik zurechtbastle nach Stimmung und Laune. Die legalen Downloads dagegen haben eine Qualität die unter aller Sau ist und zudem mit Einschränkungen versehen ist, mit denen man normalerweise nicht mal ne Dose Hunderfutter kaufen würde. Das sind keine sozialisierten File Sharer (Höhere Qualität ohne Einschränkung für Umsonst, alles klar), tut mir leid, sondern die ganz ganz doofen.
Stardock hat erkannt das Raubkopieren einfach dazu gehört, das man damit Leben muß (mögen is was anderes), aber auch kann, wenn man auf Kopierschutz und Gängeleien verzichtet, die ehrliche Kunden abschreckt und von denen gibt es dann auch genug wenn der Service stimmt. »):
Schon, aber der Softwaremarkt ist nicht unbedingt mit dem Musikmarkt vergleichbar.
Zitat (« Also die Aussage der Musikindustrie ist nur billige Polemik anstatt die Schuld erstmal bei sich selbst zu suchen, sind es die bösen Kunden. »):
Öhm. Ja. Ist ja im Prinzip auch so. Hast Du eigentlich mittlerweile alle Stücke, die Du Dir von Freunden früher auf Tape gezogen und häufiger angehört hast, auf Tonträger nachgekauft?
Zitat (« Das Beispiel von Radiohead und NIN hat gezeigt, das die meisten Kunden ehrlich sind. Insofern stimme ich dir hier nicht zu. »):
Weißt Du, wie schnell ich diese beiden Alben von Radiohead und NIN nach VÖ im Esel-Netzwerk gefunden habe? Hab' mal spaßeshalber danach gesucht, als ich wegen einer anderen Sache das Dingens offen hatte ... war interessant. Und sie waren alle in mindestens (!) dreistelliger (!) Anzahl vorhanden. Soll ich tatsächlich glauben, daß alle zighundert Personen, die diese Dateien oder Ordner zum Runterladen angeboten haben, sie gerade kurz vorher legal erworben haben? Und so rein zufällig war da noch nebenbei der Esel am Zuckeln? Da bin ich eher bereit, an die Echtheit des Turiner Grabtuchs zu glauben ...
Zitat (« Ich sehe schon einen Zusammenhang, einige kleinere Grupppen wurden erst bekannt nachdem ihre Alben geshart worden, eben weil sie kein Werbeetat eines kleinen Staats haben. Für solche Acts wie Britney Spear und Timberland werden Millionen für Werbung in die Atmosphäre geblassen und die wundern sich, das die Kasse nicht stimmt? »):
Solche kleinen Bands stehen aber hier eigentlich nicht zur Debatte; ebenso wenig die meisten Leute, die sich als Neulinge auf myspace oder anderen Portalen einem potentiellen Publikum präsentieren. Viele von denen haben keinen Plattenvertrag oder sind Mitglied in einer Verwertungsgesellschaft wie der GEMA oder ähnliches. Viele von ihnen betrachten Musik grundsätzlich erst mal als Hobby und die meisten von ihnen werden auch trotz Filesharing und myspace-Seite unbeschriebene Blätter bleiben. Die meisten von ihnen fallen einfach nicht ins Gewicht oder sind von dem Gesetzesentwurf, um den es hier geht, nicht betroffen.
Zitat (« Ich hab die meiste Musik als mp3 Format, auch wenn ich die Alben habe (im Regal), weil ich mir selbst gerne meine Musik zurechtbastle nach Stimmung und Laune. »):
Ja. Du. Aber die Masse anscheinend nicht. Sonst hätte Steve Jobs nach Einführung des Apple-Download-Shopsystems ja kein feuchtes Höschen vor lauter Begeisterung bekommen. Nachdem da innerhalb weniger Stunden zigtausend Downloads gemeldet wurden, hat er sich ja aufgeführt wie Tarzan vor der Bananenstaude.
Sagen wir es mal so, Nachkauf wird ein langfristiges Ziel.:lol: Der Softwaremarkt ist vergleichbar mit den Musikmarkt beide richten sich nach Angebot und Nachfrage und beide stehen vor den selben Problem. Der Unterschied ist, das der eine sich langsam einstellt, der andere nicht.
Zum Thema Radiohead, wie gesagt, nicht alle sind ehrlich, die Zahlen für die Zahlungen sprechen aber dafür das ein großteil ehrlich ist, das Radiohead dann noch auf Platz 1 gehüpft ist, nachdem das Downloadangebot eingestellt wurde, spricht auch für sich.
Zum Thema Neulinge, wie gesagt, nicht jeder hat Erfolg, auf der anderen Seite es gibt genug Beispiele die es nur so geschafft haben, wie Metallica, oder die Poets of the Fall (Einer ihrer ersten Titel wurden in einen Grafkbenchmark Tool mitgeliefert, der andere war die Endmelodie von Max Payne 2), etc...
Zum Apple-Download-Shopsystems. Dummheit stirbt nie aus. Was will man machen. Auf der anderen Seite, Ich erinnere mich gelesen zu haben, das die Sims so erfolgreich sind, weil die Zielgruppe vorher wenig Umgang mit Rechnern hatte und deswegen diese kaum illegal downloaden würden. Ich denke die Zielgruppe dieser ganzen Online Shops sind die, die wenig Aufwand haben wollen, also nur Taste drücken und fertig. Der vermeintlich einfachere Weg. Kann sich aber alles ändern.
@wayfarer (« Der Softwaremarkt ist vergleichbar mit den Musikmarkt beide richten sich nach Angebot und Nachfrage und beide stehen vor den selben Problem. Der Unterschied ist, das der eine sich langsam einstellt, der andere nicht. »):
Nun ja, unter diesen Bedingungen kannst Du den Musikmarkt auch mit dem Bekleidungsmarkt gleichsetzen - beide richten sich nach Angebot und Nachfrage und bei beiden gibt's gefälschte Produkte, die den Markenprodukten das Wasser abgraben. Der Softwaremarkt hat schon seit Jahr und Tag seine kleinen Tricks, um Raubkopierern das Leben etwas schwerer zu machen, und sei's nur dadurch, daß man beiliegendes, elementares Karten-, Text-oder Anleitungsmaterial so aufwendig gestaltet, daß eine schlichte Kopie vergleichsweise teuer wird; mitunter sogar so teuer, daß man sich vielleicht eher überlegt, sich die Software zu einem späteren Zeitpunkt als Original zuzulegen. Das klappt bei Musik halt nicht.
Zitat (« Zum Thema Radiohead, wie gesagt, nicht alle sind ehrlich, die Zahlen für die Zahlungen sprechen aber dafür das ein großteil ehrlich ist, das Radiohead dann noch auf Platz 1 gehüpft ist, nachdem das Downloadangebot eingestellt wurde, spricht auch für sich. »):
Jo, aber was ist "Platz 1"? "Platz 1" beinhaltet ja mittlerweile nicht nur die Zahlen der Tonträgerverkäufe, sondern auch die Downloads. Und "Platz 1" ist im Jahr 2008 etwas völlig Anderes als "Platz 1" im Jahr 1984. Verkaufe 5.000 Einheiten und Du bist in den Charts ziemlich weit oben. Früher hätte man Dich bei dieser Menge vielleicht irgendwo unter 'ferner liefen' gefunden.
Zitat (« Ich denke die Zielgruppe dieser ganzen Online Shops sind die, die wenig Aufwand haben wollen, also nur Taste drücken und fertig. Der vermeintlich einfachere Weg. »):
Ja, aber das reicht denen doch einfach als Argument. Und daß die Downloads Scheiße sind, mag zwar richtig sein, aber die Masse der Personen, die diese Angebote wahrnehmen, wirst Du trotzdem nicht wegargumentieren können
Du sprichst von kommerziellen Kopierern, den kleinen Anwender stört die Verpackung weniger. Die meisten Anwender habe sogar weniger Probleme mit gecrackten Versionen, da der lästige Kopierschutz wegbleibt, der auch auf CD's Einzug hält und verhindert das die Dinger überall Ordnungsgemäß abgespielt werden können. Meiner Meinung lohnt sich für gängige Software, rein Objektiv, das Original noch weniger als bei Musik, eben weil man nun wirklich die Verpackung nicht braucht und das Handbuch schon gar nicht. Wie gesagt ich denke das es gewissermassen dasselbe Problem ist.
Zum Platz 1. Who cares. Britney Spears platziert sich auch auf Platz 1. Im moment haben wir nur diesen Vergleich. Rechnen wir nun mal zusammen. Die freiwilligen Spenden + Plattenverkäufe, + Downloads auf diversen Musikplatformen. Ohne größere Werbekosten! Da kommt was für den Künstler zusammen, der Rest ist Wurscht.
Zu den Downloads. Ich wegargumentiere da gar nichts. Es existiert und wie mit jeder neuen Technik gibt es erstmal einen Boom dafür. Irgendwann legt sich das auch wieder, oder auch nicht. Da ändert aber nichts daran, das der Weg der gerade beschritten wird nicht der richtige ist.
Die deutsche Bundesregierung hat einen Gesetzesentwurf zur "Verbesserung der Durchsetzung von Rechten des geistigen Eigentums" vorgelegt, den der Bundestag am 11. April verabschieden soll. Damit würde es in Zukunft für Piratenjäger der Majorlabels einfacher sein, über die IP-Adresse von Tauschern …
@Olsen (« Du hast dir doch nicht wirklich einen 60-seitigen Gesetzesentwurf durchgelesen, oder? »):
Ach, nein. So sehr begeistert mich die Materie nun auch nicht. Zu Recht hat unser lieber Anwalt darauf hingewiesen, dass illegales Filesharing betreffend die Paragraphen 97+ relevant sind. Wenn man allerdings zumindest den Prolog durchliest, wird deutlich, dass der Gesetzesentwurf nicht unbedingt dazu gedacht ist, unbescholtene Familienväter, die mal eben den Kuschelsong für den Nachwuchs herunterladen, mit der ganzen Härte Iustitias zu treffen. Es geht hier in erster Linie um die weit mannigfaltigere Problematik der Produktpiraterie, und da hat die Branche der Unterhaltungsmedien letztendlich nur einen geringen Anteil an dem Spektrum von Betroffenen. Manche behaupten sogar, der chinesische Boom gründe sich einzig auf dieses Konzept - mit Ideenklau und Plagiaten hat die gesamte Industrie zu kämpfen, und in der Mehrheit finden solche Urheberrechtsverletzungen dann sehr wohl im Rahmen 'gewerblichen Ausmaßes' statt, was bedeutet, dass Produktfälscher tausende von Markenschuhen nicht für den Privatbedarf herstellen, sondern um sie gewinnbringend unter das (mitunter unwissende) Volk zu streuen. Mein altkluger Rat richtete sich an alle, die bei diesem Thema stets den 'Oh, die böse Musiklobby'-Chor anstimmen wollen. Gewiss leisten die Dachverbände (lustig (http://www.musikindustrie.de/), lustig (http://www.hartabergerecht.de/), tralala (http://www.gvu.de/) – nicht abrufbare Seiten sind so beliebt, dass es mitunter zu Durststrecken (http://de.wikipedia.org/wiki/Denial_of_Ser…) kommen kann) energische Lobbyarbeit, und der alte 'Milliarden deutscher Arbeitsplätze sind gefährdet'-Trick funktioniert nach wie vor. Selbstredend wirkt sich sowas, zumal hübsch aufgemacht (http://oede-orte.net/images/12_2005/121405…), nie positiv auf die Umfragewerte aus, und schließlich kommen dabei immer etwas unglücklich formulierte Entwürfe heraus, man will es halt allen Recht machen. Beispielsweise auch der EU (gleich zu Anfang wird vermerkt, das künftige Gesetz sei dazu gedacht, x Richtlinien zu erfüllen).
Mit ein wenig Argwohn kann man jetzt sicher der Ansicht sein, dass die Regierung versucht, die fraglichen Formulierungen durchzuschleusen, immerhin stecken hinter einem solchen Gesetzespaket beinahe unendliche Stunden mühseliger Beratungen und Verhandlungen in den Ausschüssen, es ist demnach natürlich nicht zu erwarten, dass die Regierung den Entwurf freiwillig zurücknimmt. Leider ist die Phrase 'gewerbliches Ausmaß' mehr als problematisch, sobald es um illegales Filesharing geht: Bekanntlich basieren P2P-Networks auf dem Prinzip 'nehmen und geben', wenn also ein Jugendlicher, den man ja nach allseitigem Bekunden (Zypries/Industrie) nicht kriminalisieren noch mit drakonischen Strafen zu Leibe rücken will, ein Lied exklusiv für den privaten Gebrauch herunterladet, die File während des Downloads bereits anderen Usern zur Verfügung stellt, die sie eventuell für gewerbliche Zwecke reproduzieren – wie will man das dann nennen? Pessimistisch interpretiert, handelt es sich dabei bereits um eine Strafsache, persönlich attestiere ich der Koalition aber zumindest eine Bemühung, derartige Urheberrechtsverletzungen nicht 'gewerblichen Ausmaßes' in zivilrechtliche Bahnen lenken zu wollen, damit in Zukunft Kinder dem Papa nicht durch Gitterstäbe ein Ständchen singen müssen (es sei denn, der Papa hat illegal heruntergeladene Musik an der nächsten Ecke vertickt und sich dabei erwischen lassen, soviel Dummheit muss selbstverständlich bestraft werden, die berüchtigten Spots verzichten allerdings auf entsprechende Hinweise - Abschreckung durch Desinformation, eine bewährte Methode). Im Übrigen ist es bei Filesharing ziemlich unmöglich, den Tatbestand von 'gewerblichem Ausmaß' von Vornherein festzustellen, der Geschädigte hat nicht viel mehr als einen pauschalen Verdachtsmoment, und den kann er – jetzt zu den Neuerungen – künftig einem Richter kundtun, der erst mal 200 Euro verlangt, um den Anspruch auf Auskunft zu prüfen.
Die Provider sind auch für den Fall, das Gesetz tritt mit allen Neuerungen in Kraft, in Zukunft nicht verpflichtet, die Verkehrsdaten ihrer Kunden öffentlich anzuschlagen. Erst im Januar urteilte der Europäische Gerichtshof, bei zivilrechtlichen Verfahren bestehe nicht zwingend ein Anspruch auf Auskunft. Da vollbringt die Koalition das tolle Kunststück, einfach nicht exakt zu definieren, wann eine triftige Rechtsverletzung vorliegt. Eigentlich soll die Formulierung 'gewerbliches Ausmaß' ermöglichen, beispielsweise das Anbieten von Filmen oder Alben schwerer zu ahnden als einzelne Mp3s, denn durch Ersteres entstehen dem Geschädigten angeblich höhere Verluste, und der Verdacht einer nicht rein privaten Nutzung scheint wahrscheinlicher.
Falls der Richter nun meint, das Anbieten eines Albums hat ein 'gewerbliches Ausmaß', muss er noch entscheiden, ob es sich um eine 'offensichtliche' Rechtsverletzung handelt. Kann man annehmen, dass der Inhaber des Internetanschlusses gleichfalls der Schädiger ist? Und das lässt sich lediglich per Hausdurchsuchung und der Sicherung von Beweisen klären. Ich frage mich, hat die Polizei wirklich Lust, Millionen deutscher Haushalte nach Beweismaterial zu durchforsten? Der Richter kann aber genauso gut entscheiden, dass der Verdacht einer 'offensichtlichen' Rechtsverletzung und der Tatbestand 'gewerbliches Ausmaß' nicht erfüllt sind, und kann den Anspruch auf Auskunft negieren. (Na, das müsste so ungefähr stimmen, gegebenenfalls bitte Korrektur, ich bin immerhin weder Jurist noch unfehlbar.)
Puh, das ist halt ein leidiges Thema. Und weil ich nicht zu den Bösen gehöre, geht mir das im Grunde sonstwo vorbei. Wer bei sich einen Goldesel stehen hat, sollte sich eben bewusst sein, dass er sich rechtlich auf dünnem Eis bewegt, und bereit sein, das Risiko einzugehen, und gegebenenfalls die Konsequenzen zu tragen. Da hilft es nicht, das Unschuldslamm zu mimen, oder sich darauf zu berufen, dass man von der Industrie gewissermaßen in die Beschaffungskriminalität getrieben wird. Wer schwache Nerven hat, kauft sich den Stoff, und Ruhe ist.
Nun bin ich mit Bestimmtheit kein Helferlein der Musikindustrie (allein der Ausdruck ekelt mich an), die genauso wenig Berechtigung hat, sich in der Opferrolle zu sehen. Wer sich in das eigene Fleisch schneidet, ist schon selbst schuld. Anders kann man die Anti-Filesharing-Kampagne (vorgeblich Teil eines umfassenden Maßnahmenkataloges) wirklich nicht bewerten. Hier wurde mal eben die Zuneigung potentieller Käufer verspielt, eine außerordentlich beachtliche Leistung, solch einen Luxuswagen gegen die Wand zu fahren.
Was die Preise betrifft, ist mir nicht ganz klar, wie man für ein Album mehr als 15 Euro ausgeben kann? Die meisten meiner Schmuckstücke habe ich für durchschnittlich 12 Euro erworben, das Internet hat seine Vorteile (neben Filesharing ), im Plattenladen nebenan ist man gern gesehen, da kann man den Preis mitunter drücken, und vor allem muss es ja nicht immer neu sein. Und oh, wozu hat man Freunde? Die haben oft das ein oder andere, und (solange kein Kopierschutz umgangen wird) ist es legal, eine limitierte Anzahl von Privatkopien (die Obergrenze liegt, meine ich, bei sieben) an Familie und Freunde zu verschenken. Wobei es natürlich ein wenig schwierig ist, da die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zu überprüfen.
Fazit - Jammern hat noch nie geholfen. Kauft, oder findet einen anderen Weg, und es gilt stets die Devise 'Unwissenheit bietet keinen Schutz vor Strafe, sich nicht erwischen zu lassen schon'...
(Ach, ja, nieder mit den Majors, es leben die Indies!)
@dein_lieber_Anwalt (« und amalia etwas weniger arroganz »):
Na, mein Wertester, das ist jetzt recht subjektiv. Also dein Problem, nicht meines.
Aber ich werde mich künftig bemühen, mehr Rücksicht auf deine Gefühle (http://forum.laut.de/viewtopic.php?t=57085) zu nehmen... :fingerscrossed:
@Amalia (« @dein_lieber_Anwalt (« und amalia etwas weniger arroganz »):
Na, mein Wertester, das ist jetzt recht subjektiv. Also dein Problem, nicht meines.
Aber ich werde mich künftig bemühen, mehr Rücksicht auf deine Gefühle (http://forum.laut.de/viewtopic.php?t=57085) zu nehmen... :fingerscrossed: »):
hat aber doch gewirkt, werteste
geiler text von dir
....da bist du ja die erste, die einem anwalt zugesteht, tatsächlich gefühle zu haben
@dein_boeser_Anwalt (« ....da bist du ja die erste, die einem anwalt zugesteht, tatsächlich gefühle zu haben »):
Steht ihnen das nicht aufgrund irgendwelcher Gesetze zu? §1 EmotionsG oder so?
Gruß
Skywise
Wird hier immer noch mit der selben Ente der Musik Industrie argumentiert das jeder Download == ein Kauf gewessen wäre?
Man kann zu downloads stehen wie man will, aber bloß weil die Industrie Schaum vorm Mund kriegt, muß man nicht gleich den selben Mist nachquatschen.
Fakt ist das nur soviel ausgegeben wird wie da ist, wenn man es nich downloaden kann, kauft man das Produkt nicht zwangsweise. Ohne Moos nix los.
Zu zweitens Kunst ist kein Luxus, der Mensch hat ein Kulturbedürfnis, (wie das für den einzelnen aussieht sah dahin gestellt, Volksmusik gibts ja immer noch).
Musik ist ein Teil davon, also ein Grundbedürfnis.
@wayfarer (« Zu zweitens Kunst ist kein Luxus, der Mensch hat ein Kulturbedürfnis, (wie das für den einzelnen aussieht sah dahin gestellt, Volksmusik gibts ja immer noch). »):
Nix gegen Volksmusik, bitte. Da gibt's richtig schöne Sachen, auch weit abseits der Dicke-Backen-Musik. Gegen volkstümliche Schlager und das ganze Gedöns kannst Du dagegen herzlich gerne vorgehen ...
Und was die Angelegenheit mit dem Grundbedürfnis angeht: ich schmeiß Dich nackig in einen stillen, kalten, finsteren Kerker und laß' Dich darin zwei Tage lang rumschimmeln.
Wenn ich nach Ablauf der Frist die Tür wieder öffne - um was wirst Du mich anflehen? Um eine CD Deines Lieblingsinterpreten? Darum, endlich ein bestimmtes Gemälde oder eine Statue ansehen zu dürfen?
Gruß
Skywise
Kannst mich in den Keller schmeissen und durchfüttern, egal. Ich würde nur verblöden. Existieren ist nicht gleich Leben.
@wayfarer (« Wird hier immer noch mit der selben Ente der Musik Industrie argumentiert das jeder Download == ein Kauf gewessen wäre?
Man kann zu downloads stehen wie man will, aber bloß weil die Industrie Schaum vorm Mund kriegt, muß man nicht gleich den selben Mist nachquatschen.
Fakt ist das nur soviel ausgegeben wird wie da ist, wenn man es nich downloaden kann, kauft man das Produkt nicht zwangsweise. Ohne Moos nix los.
Zu zweitens Kunst ist kein Luxus, der Mensch hat ein Kulturbedürfnis, (wie das für den einzelnen aussieht sah dahin gestellt, Volksmusik gibts ja immer noch).
Musik ist ein Teil davon, also ein Grundbedürfnis. »):
Sowas sagen auch viele Leute, die illegal runterladen... Sie hätten sich die CD eh nicht gekauft. Sie gefällt zwar ganz gut, aber noch nicht so, dass man dafür Geld ausgeben würde Kann schon sein, aber illegal ist illegal.
Für mich ist Musik auch ein Grundbedürfnis - Bei z.B. Museen (Grundbedürfnis Bildung )bekommen Menschen, die nicht so viel Geld haben, auch Rabatt - Rabatt auf CDs für ALG2- Empfänger Immer ist die Gesellschaft schuld (viele laden sich z.B. nur Musik runter, wegen des Gruppenzwangs! Ja das kenne ich sogar aus meinen Bekanntenkreis )
In Deutschland herrscht Rezension, im Geldbeutel auch.
Ich kenne viele gute Musiker die den Support gebrauchen könnten, der Geldbeutel leider auch.
Was soll ich sagen früher wurde mit Tapes getauscht. Heute übers Internet. Wenn diese möglichkeit nicht wäre würde trotzdem keiner in den Laden spazieren und das Ding mitgehen lassen, darin meine Herren liegt auch der feine Unterschied zwischen Raubmordkopieren und tauschen.
Die Alben die dann wirklich gefallen besorgt man sich auch, wenn die Kasse wieder stimmt. Wenn die extras für das Album gut sind und die Aufmachung stimmt passt das schon und alle sind glücklich.
Zudem Gruppenzwang kenn ich nich, meinen Mist hört in meinen Baujahr eh keiner.
@wayfarer (« In Deutschland herrscht Rezension, im Geldbeutel auch. »):
Rezession. Rezension herrscht vielleicht bei laut.de, aber bestimmt nicht bei Dir im Portemonnaie
Zitat (« Was soll ich sagen früher wurde mit Tapes getauscht. Heute übers Internet. »):
Wie viele Leute hatten auf Dich als Quelle Zugriff, als Du Tapes getauscht hast?
Und wie viele Leute haben auf Dich als Quelle Zugriff, wenn Du über's Internet tauschst?
Zitat (« Die Alben die dann wirklich gefallen besorgt man sich auch, wenn die Kasse wieder stimmt. »):
Davon würd' ich mit meinem kohlpechrabenschwarzen Menschenbild jetzt eher nicht ausgehen.
Anscheinend reicht es ja vielen schon, wenn sie die Stücke eines Albums haben. Anderenfalls wären Download-Angebote vergleichsweise witzlos.
Gruß
Skywise
versteh zwar nicht genau was jetzt sache ist, aber im laut.de artikel steht
"Damit sollen u.a. die Staatsanwaltschaften entlastet werden, die derzeit unter Abmahnungswellen gegen Filesharer leiden."
aber im hier bereits verlinkten gesetzesentwurf entdeck ich das so nicht wirklich...
Allerdings fänd ich das ziemlich bedenklich, wenn der gesetzgeber wirklich versucht hier der abmahn-maschinerie neuen nährboden zu bieten.
hier geben plattenfirmen irgendwelchen halbseriösen anwaltskanzleien den auftrag sich um deren urheberrechtsschutz zu kümmern, diese kanzleien beauftragen dann irgendwelchen halbseriöse firmen, die sich darauf beschränken mit einfachsten mitteln IP's rauszufischen und an die kanzleien weiterzuleiten. diese kanzleien stellen dann "anzeige gegen unbekannt" und bringen somit die staatsanwaltschaften dazu bei den providern anzufragen, wessen IP das jeweils ist. die anzeige wird strafrechtlich nicht weiterverfolgt, da der tausch einer einzelnen datei ein bagatelldelikt darstellt. die kanzlei darf daraufhin aus den ermittlungsakten die anschrift und namen des IP-Inhabers entnehmen und bombardiert dann tausende haushalte mit abmahnbriefen mit forderung einer 3-stelligen summe für eine MP3. Folge: viele leute zahlen verängstigt, ignorieren es und wenige ziehen vor gericht.
Die Folge dessen: Kanzlei bereichert sich in millionenhöhe an der Angst der Leute ohne eine ordentlich Beweislage für eine Urheberrechtsverletzung zu haben, Verschleisst Unsummen an Steuergeld mit der Beschäftigung der Staatsanwaltschaften(die Anfrage bei den Providern ergibt dann auch noch eine festgeregelte Summe an Bearbeitungskosten an die Provider) und Gerichte.
Wegen solcher Praktiken kann ich hier nicht ganz nachvollziehen, warum jemand so einen Gesetzesentwurf als Konsument begrüßen sollte. Die Musikindustrie macht sich ihre eigenen Kunden zum Feind... wenn da nicht bald mal zeitgemäßerer Vertrieb angestrebt wird ist das Selbstmord.... was ja teilweise sogar begrüßenswert ist, aber leider gehen bei einem solchen Erneuerungsprozess die guten und Labels und Künstler teilweise mit unter...
schon klar,
nur der gesetzentwurf sieht das ganze ja nicht aus der konsumentensicht, auch nicht bzgl der unseriösen abzockerpraktiken von mir verhaßter kollegen,
sondern aus der sicht des rechteinhabers, d.h. in der regel des künstlers.
der ist ja nun einmal der schutzwürdigste in dem spiel.
die halbseidenen methoden der abmahnungskanzleien müßte man über das standes- und ehrenrecht der dt anwälte regeln.
@dein_boeser_Anwalt (« schon klar,
nur der gesetzentwurf sieht das ganze ja nicht aus der konsumentensicht, auch nicht bzgl der unseriösen abzockerpraktiken von mir verhaßter kollegen,
sondern aus der sicht des rechteinhabers, d.h. in der regel des künstlers. »):
ist klar. das war auch vor allem darauf bezogen, dass hier bisher die meisten kommentare überhaupt nicht dagegen waren...
....ach die meisten.....
@Skywise («
Zitat (« Was soll ich sagen früher wurde mit Tapes getauscht. Heute übers Internet. »):
Wie viele Leute hatten auf Dich als Quelle Zugriff, als Du Tapes getauscht hast?
Und wie viele Leute haben auf Dich als Quelle Zugriff, wenn Du über's Internet tauschst? »):
Über die richtigen Quellen? Keine Sau.
Auf der anderen Seite hätte ich zu bestimmten Musikrichtungen nie zugriff gehabt hätte, wenn sie nicht zugänglich gemacht worden wären. Tom Waits, NIN, Einstürzende Neubauten. Die lagen zu dem Zeitpunkt einfach unter meinen Radar.
Da liegt aber auch der Knackpunkt, is mir ehrlich gesagt Wurscht ob tausend Leute Britney Spears sharen, eh nur schade um die Bandbreite (und um die Werbemittel, die den Haushalt eines kleinen Landes alle Ehre machen würden).
Auf der anderen Seite tuts mir nur leid um Gruppen deren Bekanntheitsgrad unter der einer Amöbe rangiert, eben weil sie nicht so bekannt sind (Metalica die Säcke haben genauso angefangen, auch wenn sie jetzt die Speerspitze, der Reaktion sind). Da macht man dann auch gerne die Kohle locker.
@Skywise («
Zitat (« Die Alben die dann wirklich gefallen besorgt man sich auch, wenn die Kasse wieder stimmt. »):
Davon würd' ich mit meinem kohlpechrabenschwarzen Menschenbild jetzt eher nicht ausgehen.
Anscheinend reicht es ja vielen schon, wenn sie die Stücke eines Albums haben. Anderenfalls wären Download-Angebote vergleichsweise witzlos.
Gruß
Skywise »):
Download Angebote sind der größte Beschiss seid Erfindung des Internets!
Zu den Rest, kann ich so nicht sagen, hab mir erst letztens "With Teeth" und "The Downward Spiral" zugelegt. Schön zu wissen, das man wenigsten bei einigen Interpreten blind zugreifen kann.
@wayfarer (« Auf der anderen Seite hätte ich zu bestimmten Musikrichtungen nie zugriff gehabt hätte, wenn sie nicht zugänglich gemacht worden wären. Tom Waits, NIN, Einstürzende Neubauten. Die lagen zu dem Zeitpunkt einfach unter meinen Radar. »):
Das ist ja gut und schön, aber Du als ehrlicher Musikliebhaber, der sich bei Gefallen Musik auch in Form eines Tonträgers kauft und so ganz nebenbei gerade für einen Heiligenschein kandidiert, bist garantiert in der Unterzahl, wenn Du Dich über Esel, Maultier oder sonstwas in die Gemeinschaft der Filesharer begibst. Vom weit größeren Teil wirst Du vermutlich solche Äußerungen hören wie "Ich will das Album hören, habe aber sowieso kein Geld" - alternativ "und gebe für den Scheißdreck sowieso kein Geld aus ... will nur mal hören, wie schlecht das Album ist" - "und wenn ich Geld habe, dann brauche ich das für andere Sachen" oder ähnliches. Und auf jeden, der aus Neugier einfach mal einen oder zwei Titel runterlädt, gibt es garantiert genug, die sich einfach den Scheiß auf Rechner, Eierbecher oder CD ziehen und auf den rechtmäßigen Erwerb des Albums scheißen.
Zitat (« Auf der anderen Seite tuts mir nur leid um Gruppen deren Bekanntheitsgrad unter der einer Amöbe rangiert, eben weil sie nicht so bekannt sind (Metalica die Säcke haben genauso angefangen, auch wenn sie jetzt die Speerspitze, der Reaktion sind). Da macht man dann auch gerne die Kohle locker. »):
Gut, aber das mit dem niedrigen Bekanntheitsgrad hat viele andere Ursachen ... würde auch im Augenblick zu weit führen, jetzt noch darüber zu diskutieren, wie das mit dem strukturierten Aufbau und der Förderung von Künstlern vonseiten diverser Plattenfirmen aussieht ... zumindest sehe ich da keinen oder nur einen geringen Zusammenhang zum Filesharing.
Zitat («
Zitat (« Anscheinend reicht es ja vielen schon, wenn sie die Stücke eines Albums haben. Anderenfalls wären Download-Angebote vergleichsweise witzlos. »):
Download Angebote sind der größte Beschiss seid Erfindung des Internets! »):
Nun gut, sehe ich zumindest ähnlich, aber ungeachtet dessen werden sie ja offensichtlich von vielen Leuten wahrgenommen, woraus man schließen kann, daß es genau jenen Personen egal ist, ob sie die (Original-)Tonträger im Schrank stehen haben oder nicht, ebenso wie dem gemeinen Filesharer. Sehr überspitzt formuliert: die Leute, die legale Downloads kaufen, sind nichts weiter als sozialisierte Filesharer
Gruß
Skywise
@Skywise (« @wayfarer (« Auf der anderen Seite hätte ich zu bestimmten Musikrichtungen nie zugriff gehabt hätte, wenn sie nicht zugänglich gemacht worden wären. Tom Waits, NIN, Einstürzende Neubauten. Die lagen zu dem Zeitpunkt einfach unter meinen Radar. »):
Das ist ja gut und schön, aber Du als ehrlicher Musikliebhaber, der sich bei Gefallen Musik auch in Form eines Tonträgers kauft und so ganz nebenbei gerade für einen Heiligenschein kandidiert, bist garantiert in der Unterzahl, wenn Du Dich über Esel, Maultier oder sonstwas in die Gemeinschaft der Filesharer begibst. Vom weit größeren Teil wirst Du vermutlich solche Äußerungen hören wie "Ich will das Album hören, habe aber sowieso kein Geld" - alternativ "und gebe für den Scheißdreck sowieso kein Geld aus ... will nur mal hören, wie schlecht das Album ist" - "und wenn ich Geld habe, dann brauche ich das für andere Sachen" oder ähnliches. Und auf jeden, der aus Neugier einfach mal einen oder zwei Titel runterlädt, gibt es garantiert genug, die sich einfach den Scheiß auf Rechner, Eierbecher oder CD ziehen und auf den rechtmäßigen Erwerb des Albums scheißen. »):
Ist zwar über Computerspiele, passt aber zum Thema:
Stadock über Kopierschutz (http://forums.galciv2.com/303512)
Stardock hat erkannt das Raubkopieren einfach dazu gehört, das man damit Leben muß (mögen is was anderes), aber auch kann, wenn man auf Kopierschutz und Gängeleien verzichtet, die ehrliche Kunden abschreckt und von denen gibt es dann auch genug wenn der Service stimmt.
Also die Aussage der Musikindustrie ist nur billige Polemik anstatt die Schuld erstmal bei sich selbst zu suchen, sind es die bösen Kunden.
Das Beispiel von Radiohead und NIN hat gezeigt, das die meisten Kunden ehrlich sind. Insofern stimme ich dir hier nicht zu.
Der Rest wird sich nie ändern und denen wird man wohl auch nie den Hahn abdrehen können.
@Skywise («
Zitat (« Auf der anderen Seite tuts mir nur leid um Gruppen deren Bekanntheitsgrad unter der einer Amöbe rangiert, eben weil sie nicht so bekannt sind (Metalica die Säcke haben genauso angefangen, auch wenn sie jetzt die Speerspitze, der Reaktion sind). Da macht man dann auch gerne die Kohle locker. »):
Gut, aber das mit dem niedrigen Bekanntheitsgrad hat viele andere Ursachen ... würde auch im Augenblick zu weit führen, jetzt noch darüber zu diskutieren, wie das mit dem strukturierten Aufbau und der Förderung von Künstlern vonseiten diverser Plattenfirmen aussieht ... zumindest sehe ich da keinen oder nur einen geringen Zusammenhang zum Filesharing. »):
Ich sehe schon einen Zusammenhang, einige kleinere Grupppen wurden erst bekannt nachdem ihre Alben geshart worden, eben weil sie kein Werbeetat eines kleinen Staats haben. Für solche Acts wie Britney Spear und Timberland werden Millionen für Werbung in die Atmosphäre geblassen und die wundern sich, das die Kasse nicht stimmt?
Während die musikalische Breite immer schmaller wird? Alles klar. Ich mach jetzt mal ne Dose Mitleid auf!
@Skywise («
Zitat (« Anscheinend reicht es ja vielen schon, wenn sie die Stücke eines Albums haben. Anderenfalls wären Download-Angebote vergleichsweise witzlos.
Zitat («
Download Angebote sind der größte Beschiss seid Erfindung des Internets! »):
»):
Nun gut, sehe ich zumindest ähnlich, aber ungeachtet dessen werden sie ja offensichtlich von vielen Leuten wahrgenommen, woraus man schließen kann, daß es genau jenen Personen egal ist, ob sie die (Original-)Tonträger im Schrank stehen haben oder nicht, ebenso wie dem gemeinen Filesharer. Sehr überspitzt formuliert: die Leute, die legale Downloads kaufen, sind nichts weiter als sozialisierte Filesharer
Gruß
Skywise »):
Ich hab die meiste Musik als mp3 Format, auch wenn ich die Alben habe (im Regal), weil ich mir selbst gerne meine Musik zurechtbastle nach Stimmung und Laune. Die legalen Downloads dagegen haben eine Qualität die unter aller Sau ist und zudem mit Einschränkungen versehen ist, mit denen man normalerweise nicht mal ne Dose Hunderfutter kaufen würde. Das sind keine sozialisierten File Sharer (Höhere Qualität ohne Einschränkung für Umsonst, alles klar), tut mir leid, sondern die ganz ganz doofen.
@wayfarer (« Ist zwar über Computerspiele, passt aber zum Thema:
Stadock über Kopierschutz (http://forums.galciv2.com/303512)
Stardock hat erkannt das Raubkopieren einfach dazu gehört, das man damit Leben muß (mögen is was anderes), aber auch kann, wenn man auf Kopierschutz und Gängeleien verzichtet, die ehrliche Kunden abschreckt und von denen gibt es dann auch genug wenn der Service stimmt. »):
Schon, aber der Softwaremarkt ist nicht unbedingt mit dem Musikmarkt vergleichbar.
Zitat (« Also die Aussage der Musikindustrie ist nur billige Polemik anstatt die Schuld erstmal bei sich selbst zu suchen, sind es die bösen Kunden. »):
Öhm. Ja. Ist ja im Prinzip auch so.
Hast Du eigentlich mittlerweile alle Stücke, die Du Dir von Freunden früher auf Tape gezogen und häufiger angehört hast, auf Tonträger nachgekauft?
Zitat (« Das Beispiel von Radiohead und NIN hat gezeigt, das die meisten Kunden ehrlich sind. Insofern stimme ich dir hier nicht zu. »):
Weißt Du, wie schnell ich diese beiden Alben von Radiohead und NIN nach VÖ im Esel-Netzwerk gefunden habe? Hab' mal spaßeshalber danach gesucht, als ich wegen einer anderen Sache das Dingens offen hatte ... war interessant. Und sie waren alle in mindestens (!) dreistelliger (!) Anzahl vorhanden. Soll ich tatsächlich glauben, daß alle zighundert Personen, die diese Dateien oder Ordner zum Runterladen angeboten haben, sie gerade kurz vorher legal erworben haben? Und so rein zufällig war da noch nebenbei der Esel am Zuckeln? Da bin ich eher bereit, an die Echtheit des Turiner Grabtuchs zu glauben ...
Zitat (« Ich sehe schon einen Zusammenhang, einige kleinere Grupppen wurden erst bekannt nachdem ihre Alben geshart worden, eben weil sie kein Werbeetat eines kleinen Staats haben. Für solche Acts wie Britney Spear und Timberland werden Millionen für Werbung in die Atmosphäre geblassen und die wundern sich, das die Kasse nicht stimmt? »):
Solche kleinen Bands stehen aber hier eigentlich nicht zur Debatte; ebenso wenig die meisten Leute, die sich als Neulinge auf myspace oder anderen Portalen einem potentiellen Publikum präsentieren. Viele von denen haben keinen Plattenvertrag oder sind Mitglied in einer Verwertungsgesellschaft wie der GEMA oder ähnliches. Viele von ihnen betrachten Musik grundsätzlich erst mal als Hobby und die meisten von ihnen werden auch trotz Filesharing und myspace-Seite unbeschriebene Blätter bleiben. Die meisten von ihnen fallen einfach nicht ins Gewicht oder sind von dem Gesetzesentwurf, um den es hier geht, nicht betroffen.
Zitat (« Ich hab die meiste Musik als mp3 Format, auch wenn ich die Alben habe (im Regal), weil ich mir selbst gerne meine Musik zurechtbastle nach Stimmung und Laune. »):
Ja. Du. Aber die Masse anscheinend nicht. Sonst hätte Steve Jobs nach Einführung des Apple-Download-Shopsystems ja kein feuchtes Höschen vor lauter Begeisterung bekommen. Nachdem da innerhalb weniger Stunden zigtausend Downloads gemeldet wurden, hat er sich ja aufgeführt wie Tarzan vor der Bananenstaude.
Gruß
Skywise
Sagen wir es mal so, Nachkauf wird ein langfristiges Ziel.:lol:
Der Softwaremarkt ist vergleichbar mit den Musikmarkt beide richten sich nach Angebot und Nachfrage und beide stehen vor den selben Problem. Der Unterschied ist, das der eine sich langsam einstellt, der andere nicht.
Zum Thema Radiohead, wie gesagt, nicht alle sind ehrlich, die Zahlen für die Zahlungen sprechen aber dafür das ein großteil ehrlich ist, das Radiohead dann noch auf Platz 1 gehüpft ist, nachdem das Downloadangebot eingestellt wurde, spricht auch für sich.
Zum Thema Neulinge, wie gesagt, nicht jeder hat Erfolg, auf der anderen Seite es gibt genug Beispiele die es nur so geschafft haben, wie Metallica, oder die Poets of the Fall (Einer ihrer ersten Titel wurden in einen Grafkbenchmark Tool mitgeliefert, der andere war die Endmelodie von Max Payne 2), etc...
Zum Apple-Download-Shopsystems. Dummheit stirbt nie aus. Was will man machen.
Auf der anderen Seite, Ich erinnere mich gelesen zu haben, das die Sims so erfolgreich sind, weil die Zielgruppe vorher wenig Umgang mit Rechnern hatte und deswegen diese kaum illegal downloaden würden.
Ich denke die Zielgruppe dieser ganzen Online Shops sind die, die wenig Aufwand haben wollen, also nur Taste drücken und fertig. Der vermeintlich einfachere Weg. Kann sich aber alles ändern.
@wayfarer (« Der Softwaremarkt ist vergleichbar mit den Musikmarkt beide richten sich nach Angebot und Nachfrage und beide stehen vor den selben Problem. Der Unterschied ist, das der eine sich langsam einstellt, der andere nicht. »):
Nun ja, unter diesen Bedingungen kannst Du den Musikmarkt auch mit dem Bekleidungsmarkt gleichsetzen - beide richten sich nach Angebot und Nachfrage und bei beiden gibt's gefälschte Produkte, die den Markenprodukten das Wasser abgraben.
Der Softwaremarkt hat schon seit Jahr und Tag seine kleinen Tricks, um Raubkopierern das Leben etwas schwerer zu machen, und sei's nur dadurch, daß man beiliegendes, elementares Karten-, Text-oder Anleitungsmaterial so aufwendig gestaltet, daß eine schlichte Kopie vergleichsweise teuer wird; mitunter sogar so teuer, daß man sich vielleicht eher überlegt, sich die Software zu einem späteren Zeitpunkt als Original zuzulegen.
Das klappt bei Musik halt nicht.
Zitat (« Zum Thema Radiohead, wie gesagt, nicht alle sind ehrlich, die Zahlen für die Zahlungen sprechen aber dafür das ein großteil ehrlich ist, das Radiohead dann noch auf Platz 1 gehüpft ist, nachdem das Downloadangebot eingestellt wurde, spricht auch für sich. »):
Jo, aber was ist "Platz 1"?
"Platz 1" beinhaltet ja mittlerweile nicht nur die Zahlen der Tonträgerverkäufe, sondern auch die Downloads.
Und "Platz 1" ist im Jahr 2008 etwas völlig Anderes als "Platz 1" im Jahr 1984. Verkaufe 5.000 Einheiten und Du bist in den Charts ziemlich weit oben. Früher hätte man Dich bei dieser Menge vielleicht irgendwo unter 'ferner liefen' gefunden.
Zitat (« Ich denke die Zielgruppe dieser ganzen Online Shops sind die, die wenig Aufwand haben wollen, also nur Taste drücken und fertig. Der vermeintlich einfachere Weg. »):
Ja, aber das reicht denen doch einfach als Argument. Und daß die Downloads Scheiße sind, mag zwar richtig sein, aber die Masse der Personen, die diese Angebote wahrnehmen, wirst Du trotzdem nicht wegargumentieren können
Gruß
Skywise
Du sprichst von kommerziellen Kopierern, den kleinen Anwender stört die Verpackung weniger. Die meisten Anwender habe sogar weniger Probleme mit gecrackten Versionen, da der lästige Kopierschutz wegbleibt, der auch auf CD's Einzug hält und verhindert das die Dinger überall Ordnungsgemäß abgespielt werden können.
Meiner Meinung lohnt sich für gängige Software, rein Objektiv, das Original noch weniger als bei Musik, eben weil man nun wirklich die Verpackung nicht braucht und das Handbuch schon gar nicht.
Wie gesagt ich denke das es gewissermassen dasselbe Problem ist.
Zum Platz 1. Who cares. Britney Spears platziert sich auch auf Platz 1. Im moment haben wir nur diesen Vergleich. Rechnen wir nun mal zusammen.
Die freiwilligen Spenden + Plattenverkäufe, + Downloads auf diversen Musikplatformen. Ohne größere Werbekosten!
Da kommt was für den Künstler zusammen, der Rest ist Wurscht.
Zu den Downloads. Ich wegargumentiere da gar nichts. Es existiert und wie mit jeder neuen Technik gibt es erstmal einen Boom dafür. Irgendwann legt sich das auch wieder, oder auch nicht. Da ändert aber nichts daran, das der Weg der gerade beschritten wird nicht der richtige ist.