Die Sporthalle wird zum Raveclub: Der The XX-Musiker legt ein schnörkelloses und meist toughes DJ-Set auf die Bühne.
Hamburg (laut) - Neun Jahre nach "In Colour" legte Jamie Smith aka Jamie XX im vergangenen September endlich nach: Im Zuge der Veröffentlichung von "In Waves" tourt er nun um die Welt.
In Hamburg ist der Mann, der bei The XX über den instrumentalen Maschinenpark gebietet, kein Unbekannter: Die Sporthalle ist ihm vertraut, im viel kleineren Pudel legte er schon mehrfach auf.
Gerade mit The XX kennt er aber auch das Gefühl, vor Zehntausenden aufzutreten: Jamie XX kann Bühnen jeglichen Ausmaßes, wie er gestern wieder unter Beweis stellte. Und ist er mal vor Ort, verwandelt sich noch jede Venue in einen Club.
Der Sound: voll
Die Bühne ist schwarz abgehängt: keine Screens und auch keine Visuals. Lediglich die Projektionen der tanzenden Menge sind später zu sehen. Der Innenraum der Sporthalle wird so zum Dancefloor für knapp 2.200 Leute umfunktioniert, die in viel Disconebel und Strobolicht eingehüllt werden.
Die aus China stammende, kanadische Produzentin Yu Su eröffnet den Abend, bevor der 36-jährige Londoner an die Turntables tritt und gut zwei Stunden lang seine Tracks aufs Tanzvolk hernieder donnern lässt: Der in der Location nicht immer astreine Sound schallt heute voluminös aus den Boxen.
The XX nehmen den Druck raus
In der ersten halben Stunde lässt Jamie XX einen schnörkellosen Rave von der Leine. Danach spielt er seine eigenen Stücke an, u.a. mit Features von Robyn und natürlich seinen The XX-Mitstreier:innen Oliver Sim und Romy Madley Croft, die den Druck aus dem Set etwas herausnehmen. Das neue Album bildet einen Schwerpunkt, aber natürlich sind auch Hits wie "Gosh" und "Loud Places" Fixpunkte des Sets.
Unterm Strich liefert Jamie eine nostalgische Zeitreise durch Elektronik und auch Pop, die immer wieder in einen soliden Rave abdriftet. Den Fans hats gefallen.
Fotos und Text: Björn Buddenbohm.
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