Hans Nieswandt kommt rum auf der Welt, ob als Popstar oder als Botschafter elektronischer Musik im Auftrag des Goethe-Instituts. In seinem aktuellen Buch "Disko Ramallah" bereitet der DJ und Autor auf lustige und unpräsentiöse Weise seine Erlebnisse beim Plattenmixen auf. Wir verlosen fünf Exemplare.
Weltweit (rai) - Man hat es nicht leicht als denkender deutscher Dance-DJ - und sei man noch so prominent. Man muss sich auf Hochzeitsfeiern mitten im tiefsten Techno-Set nach Santana fragen, in zweifelhaften Etablissements zwischen Rio und Suhl einquartieren und von ambitionierten Frauenzeitschriften als "intellektuelle Lichtgestalt unter Deutschlands House-DJs" titulieren lassen.
Der so als Platten-Beckenbauer diffamierte Hans Nieswandt berichtet von solcherlei Misslichkeiten auf amüsante, unprätentiöse, teils kokette und stets gehörig selbstironische Art und Weise. Ein großes imaginäres Partyvergnügen für Popkulturconnaisseure. Zunächst in "Plus Minus Acht" und nun im frisch bei KiWi erschienenen Buch "Disko Ramallah".
Der 1964 geborene Nieswandt war Redakteur der Musikzeitschrift Spex, mit Whirlpool Productions ein Popstar in Italien und im Auftrag des Goethe-Instituts weltweit als Botschafter elektronischer Musik aus Deutschland mächtig unterwegs. Vor allem letzteres thematisiert das aktuelle Werk über Ramallah und "andere merkwürdige Orte zum Plattenauflegen". Das ist tolle Reiseliteratur. Leicht, lustig, kurzweilig und doch immer erfrischend nerdig und ernsthaft beim Referieren über das Thema, auf das es ankommt: Musik. So ist sich Herr Nieswandt auch nicht zu fein, am Ende des Buches wieder ein paar "Musterkoffer" elektronischer Tanzmusik für verschiedenste Anlässe zusammenzustellen.
Wer die Gelegenheit hat, den notorisch sympathischen Autor auf Lese- und Plattenauflegereise live zu erwischen, sollte sich dieses Vergnügen keinesfalls entgehen lassen.
Noch keine Kommentare