Seite 16 von 23

Platz 5: Killers (1981)

Im November 1980 stellen Iron Maiden im Rahmen einer Minitour ihren neuen Gitarristen Adrian Smith den Fans vor. Auf das Live-Debüt folgt im Dezember die Feuertaufe im Studio. Auch wenn Smith noch nicht am Songwriting beteiligt ist, prägt er zusammen mit Gründungsgitarrist Dave Murray das charakteristische Twin-Guitar-Spiel und führt es mit seinen technisch durchdachten Soli auf ein neues Level.

Bandchef Steve Harris hält das Ruder fest in der Hand und richtet seinen kreativen Kompass konsequent auf seine Mitstreiter aus. Der rüpelhafte Sänger Paul DiAnno bekommt Killer-Songs wie "Wrathchild" oder den Titelsong auf den Bierbauch geschneidert. "Genghis Khan" strickt der gelockte Bassist als Instrumental und verrät dabei beiläufig seine Vorliebe für historische Stoffe.

"Murders In The Rue Morgue" basiert auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von Edgar Allan Poe. Iron Maiden inszenieren den Track als sorgsam vertontes Schauermärchen mit dynamischer Dramatik, das über einen getragenen Beginn in einem Uptempo-Banger gipfelt und die Geschichte vorantreibt.

Das rockige "Another Life" schwingt Faust und Tanzbein zugleich und begeistert mit Murrays flirrend-fluiden Lead-Einlagen. "Prodigal Son" wurzelt im Progressive Rock der Siebziger mit seinen Tempowechseln und der omnipräsenten Akustikgitarre. Hier stößt DiAnno stimmlich an seine Grenzen, während er im abschließenden Trio Infernale aus "Purgatory", "Twilight Zone" und "Drifter" die Kohlen aus dem Fegefeuer holt.

"Killers" vereint Draufgängertum und Spielfreude und ist aufgrund seiner spontanen Machart ein Zeugnis der Songwriting-Qualitäten, aber vor allem der urgewaltigen Wucht, die die jungen Maiden Anfang der Achtziger entfachten.

Kaufen?

Killers*

Wenn du über diesen Link etwas bei amazon.de bestellst, unterstützt du laut.de mit ein paar Cent. Dankeschön!

Seite 16 von 23

Weiterlesen

Noch keine Kommentare