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Platz 15: No Prayer For The Dying (1990)

1990 versinken Iron Maiden im Hardrock, dessen goldene Zeit - kurz bevor Grunge und Hip Hop übernehmen sollten - seinen Siedepunkt erreicht. Die Band und vor allem Mastermind Steve Harris laufen nach einem unfassbaren Jahrzehnt voller Meilensteine zudem auf der letzten Spule. Bruce Dickinson arbeitet parallel an seinem eigenen Solodebüt und kann seine Liebe für rockigere Töne nicht von der Arbeit bei Maiden trennen, "Bring Your Daughter To The Slaughter" landet gar auf beiden Alben. Gitarrist Adrian Smith verlässt im Aufnahmeprozess die Band, vordergründig, um sich ebenfalls Solo-Projekten zu widmen. Leidtragender dieses Giftcocktails an Voraussetzungen ist das achte Soloalbum "No Prayer For The Dying".

Die ersten drei Tracks führen noch auf eine falsche Fährte. Der gewohnt rasante Opener "Tailgunner" lädt mit Headbanger-Moment im Hook zum Moshen ein. "Holy Smoke" brennt als purer Poserrock durchaus ein kleines Feuer ab. Der Titeltrack klopft als Halbballade mit introvierten Weltschmerz-Lyrics und Uptempo-Part an "Number Of The Beast"-Zeiten an, ist aber weit weg von den großen Hymnen der Vergangenheit. Der Rest reitet an einem vorbei, Höhepunkte, besondere Harmonien, Chöre oder Augenöffner-Lyrics fehlen völlig. Auch die Produktion von Martin Birch klingt hölzern und ungewohnt drucklos. Ein großer Charterfolg wird die Platte dennoch, Kontext ist eben King. Trotzdem erkennen Maiden nach ihrem allerersten mittelmäßigen Album die Zeichen der Zeit.

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No Prayer For The Dying*

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