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2. NewJeans - "Super Shy"

Wenn wir über NewJeans sprechen wollen, müssen wir auch über den Backlash sprechen. Seit sie von HYBE und Producer-Enfant Terrible Min Heejin gelauncht wurden, rasieren sie das K-Pop-Game nicht nur gottlos, sondern lassen das mit ihrer sehr lowkey und distanziert wirkenden Art auch noch schändlich einfach aussehen. Dass "Super Shy" jetzt als erster K-Pop-Track nicht nur westlich kommerziell, sondern auch seitens der Kritik supererfolgreich ist (laut Pitchfork: der siebtbeste Song des Jahres. Laut Pitchfork!), irritiert so manchen älteren K-Pop-Fan.

Das Ding ist, dass sie einfach unglaubliche Musik machen. "Super Shy" ist quasi perfekt, dieser magische 20-Sekunden D'n'B-Dancebreak, perfekt auf ganzer Länge ausgebreitet. Die Kürze ist kein TikTok-Bait, sondern Konzept. Zwei Minuten lang null Prozent Build-Up und 100 Prozent Pay-Off.

Vielleicht hat "Super Shy" nicht die emotionale Komplexizität von "Ditto", aber es zeigt relativ eindeutig, dass sie die besten Beats im Game haben. Und, ja: "Super Shy" rippt zu einem gewissen Grad die Formel von PinkPantheress. Aber wäre es eine von ihren Nummern, wäre es ihre beste.

Diesen Track kann man jedem zeigen, der Tante, den Hipstern, selbst dem snotty Metaller-Kumpel, und alle würden mit "Hey, das ist überhaupt nicht schlecht" reagieren. Der Erfolg von NewJeans ist zwar als Story ein bisschen unspannend, zu einem gewissen Grad wirkt es einfach nur, als sehe man Bayern München dabei zu, wie sie die Bundesliga zerlegen. Aber man muss Großartigkeit anerkennen, wenn man sie trifft.

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