Das Phänomen Plave
Eine andere Boygroup, über die wir wohl reden müssen, passt gerade nicht ins Review-Format. Aber Plave gehen gerade auf einem Level durch die Decke, das ich nicht habe kommen sehen. Wer sich erinnert: Vor ein paar Monaten hatten wir es schon mit einer virtuellen Girlgroup namens Mave zu tun. Die fand ich mehr oder weniger komisch, weil sie die Möglichkeiten der Virtualität gar nicht genutzt, sondern basically einfach wie Aespa ohne richtige Menschen im Video ausgesehen haben.
Aber scheinbar ist das Konzept noch nicht tot, sondern kommt jetzt erst richtig ins Rollen. Auf Reddit kommentierte jemand, Plave seien jetzt schon erfolgreicher als die meisten "flesh groups". Bitte: Diese ganze Sache fühlt sich dystopisch genug an, können wir die Wortprägung "Fleischgruppen" bitte nicht passieren lassen?
Das Ding ist: Ich bin im Prinzip gar nicht dagegen, auch im K-Pop so eine Gorillaz-Situation zu haben. Das ist mit K/DA ja schon passiert. Gruppen wie Plave oder Mave bieten vor allem Sänger*innen die Chance, sich im Genre zu präsentieren, ohne die Voraussetzungen an Looks und Performance erfüllen zu müssen. Dass der Song "Way 4 Luv" populär ist, überrascht mich auch nicht, der ist smooth und sehr angenehm zu hören.
Trotzdem verstehe ich nicht, warum diese Form so wenig genutzt wird. Wenn wir Gorillaz oder K/DA als Vergleich ansetzen, dann wären der Fantasie doch eigentlich keine Grenzen gesetzt. Aber das Musikvideo sieht nicht groß anders aus als jeder andere K-Pop-Clip, selbst die Inszenierung der Dudes fühlt sich recht typisch an. Die einzige Fantasie, die wir hier verkauft bekommen, besagt, dass Männer gleichzeitig Twinks und Hunks mit Wrestler-Körper sein könnten. Aber diese Fantasie verkauft normaler K-Pop doch auch schon! Verstehe das mal jemand. Ich werde das Phänomen im Auge behalten, bin aber bis auf weiteres unschlüssig, was ich darüber denke.
1 Kommentar
Das ist gar nicht mal so neu. Es gibt eine virtuelle K-Pop-Girlgroup namens Mave:.