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8. 808's & Heartbreak

Okay, emotionale Bindung beiseite: Mein Herz sagt, ich sollte "808's & Heartbreak" weiter oben ansiedeln. Abgesehen davon, dass wir ab jetzt ohnehin 5/5-Klassiker-Territorium betreten und dieses Album wohl das vielleicht einflussreichste Rap-Projekt im modernen Hip Hop ist, hält es auch musikalisch immer noch verdammt gut mit. Man müsste gar nicht die Äonen an Künstlern (aus allen möglichen Genres, nicht nur Rap), aufzählen, die sich von dieser Platte haben beeinflussen lassen. Es würde reichen, sie einfach noch einmal zu spielen.

Die unterkühlte Atmosphäre von "Amazing", "Coldest Winter" oder "Say You Will", die wundervoll verzerrte Verzweiflung von Kanyes Vocals, die durch die Bank großartig aufspielenden Features. Es war ein kultureller Schockmoment, als das vierte Album von Kanye so absolut untypisch und in seiner Vision klar artikuliert erschienen ist. Beeinflusst vom Tod seiner Mutter hat Kanye hier nicht nur die Verwendung der 808, von Autotune und von melodischem Rappen extrem vorangetrieben, sondern auch einen Präzedenzfall für Emotionalität und Verwundbarkeit als Rapper gesetzt. Dass die Platte dazu vor fantastischen Einzelsongs und Pop-Sensibilität nur trieft, setzt dem Ganzen die Krone auf. Allein die etwas verjährte Produktion und die Tatsache, dass das Album als Einfluss größer als als Album geworden ist, halten es in diesem Ranking zurück. Und natürlich die Tatsache, dass es von hier an her nur noch besser werden wird.

Beste Songs: "Welcome To Heartbreak", "Love Lockdown", "Paranoid", "Street Lights", "Pinnochio Story"
Schwächste Songs: "See You In My Nightmares"
Größter Kanye-zismus: "My god-sister getting married by the lake / But I couldn't figure out who I'd wanna take / Bad enough that I showed up late / I had to leave 'fore they even cut the cake/ Welcome to heartbreak."

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