Platz 57: Frank Zappa - Over-Nite Sensation
Mit "Over-Nite Sensation", ihrem elften Album, erreichten Frank Zappa und The Mothers of Invention 1973 erstmals ein größeres Publikum. Nach eher jazzig angehauchten Scheiben wie "Hot Rats", das fast völlig ohne Vocals auskam, markiert es eine Zäsur, da Zappa die von ihm bekannten jazzigen Akkordfolgen, verschachtelte Rhythmusstrukturen und sogar Rap-Parts in kurzen, knackigen und vergleichsweise leicht zugänglichen Rocksongs unterbringt.
In den Texten beklagt Zappa die Allmacht des Fernsehens, das sich wie Schleim in allen Ritzen ausbreitet ("I'm the slime"), erzählt absurde Cowboy-Geschichten ("Montana") und träumt von schmutziger Liebe "wie in den schmierigen Heften in der untersten Schublade deines Vaters" ("Dirty Love"). Aus heutiger Sicht wirkt Zappas Darstellung von Sexualität teilweise vielleicht etwas machohaft, obwohl er mit ihr explizit auch die Misogynie seiner Zeit anprangern wollte. Die Musik von "Over-Nite Sensation" dagegen bleibt absolut zeitlos.
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