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Platz 44: Can - Tago Mago

Der noch kompromisslosere Nachfolger zu "Monster Movie", "Tago Mago", mit sieben Edits von instinktiven, live eingespielten Songs, wurde erst zum sperrigen Mythos, dann zum Meilenstein. Das belegte die recht breite Rezeption des Albums, das zu seinem 40. Geburtstag als Doppel-CD wiederveröffentlicht wurde. Der Tenor einer beeindruckten Pop-Kritik: Can mochten für die breite Masse ziemliche Hottentotten gewesen sein, in ihrer zugleich intellektuellen wie halluzinogenen Sound-Archäologie waren sie absolute Futurologen.

Das ist schon allein deshalb richtig, weil Can einer nachfolgenden Musikergeneration mit den freigeistigen Sequenzen des Albums die Idee einer neuen Musik eingepflanzt haben: "Inception" lässt grüßen. Insbesondere in England sollte man vom "German Psychedelic Underground" um Can nachhaltig beeindruckt sein. Bobby Gillespie, Sänger der hörbar beeinflussten Acid-Rocker Primal Scream, ließ anlässlich des Re-Issues von "Tago Mago" ausrichten: "Eine solche Musik hatte ich nie zuvor gehört: Nicht amerikanisch und kein Rock'n'Roll, stattdessen mysteriös und europäisch."

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