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Platz 11: The Stooges - Fun House

Musik als nervenzerrende Baustelle? Das ist so kurz nach dem Summer of Love zu sehr gegen den Strich aller kulturellen Hörgewohnheiten gebürstet. Man nimmt die Stooges und "Fun House", 1970 erschienen, lediglich als anormale und wenig talentierte Sonderlinge auf einem schlechten Trip wahr.

Mit "Fun House" gehen sie weiter als jeder Act populärer Musik. Sieben Songs in sieben Tagen. Darunter mit "T.V. Eye" einen der meistgecoverten Tracks weltweit. Ähnlich wie die White Stripes fast dreißig Jahre später - nur eben als Erfinder - schnappen sich die 'Bekloppten' den Rhythm'n'Blues als Fundament, um diese Basis von der Wurzel her mit atonalem Krach, drogeninduzierter Psychedelica des weißen Mannes und dem hypnotischen Wahnsinn von Rock-Barbar Iggy Pop zu vermählen. Das ging ganz gut. So richtig verdaut hat die Welt den elektrischen Rotzklumpen bis heute nicht. Trotz des denkwürdigen Coachella-Festivalauftritts 2003 in Originalbesetzung, der die Rhythmusabteilung aka die Gebrüder Ron und Scott Asheton final heilig sprach.

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