Veranstalter und Stadtverwaltung konnten sich nicht einigen - nun sagte der Geschäftsführer Rainer Schaller die Loveparade zunächst ab. Dennoch ist das Aus nicht endgültig, Schaller sucht jetzt eine neue Location.

Berlin (mk) - Am gestrigen Mittwoch sagten die Love Parade-Veranstalter das diesjährige Berliner Techno-Event ab. Vorerst. Die Stadtverwaltung habe bislang noch keine Erlaubnis für den 7. Juli erteilt - "für uns ist jedoch Planungssicherheit wichtig", begründete Geschäftsführer Rainer Schaller die Absage. Gleichsam verkündete der Fitnessketten-Besitzer, die Technoparade werde 2007 trotz allem stattfinden und forderte europäische Metropolen auf, sich als Austragungsort zu bewerben.

Grund für das vorzeitige Aus sind nicht etwa die mangelnden Finanzen, die die Gesellschafter des Rave-Spektakels 2004 und 2005 zur Zwangspause verdonnerten, sondern die fehlende schriftliche Genehmigung seitens der Stadt, so Schaller. Senatssprecherin Petra Roland, reagierte hierauf jedoch überrascht: "Letztes Jahr wurde diese erst drei Tage vorher erteilt. Und das war auch kein Problem."

Laut Roland gab es erst am 5. Februar ein Gespräch zwischen den Parade-Veranstaltern und der Berliner Stadtverwaltung. Hier hätte man Schaller und Co. aufgefordert, den fehlenden Verkehrszeichenplan einzureichen - was bis jetzt jedoch nicht geschehen ist. Auch die Lärmerlaubnis-Erklärung fehle noch, so die Sprecherin. "Zudem erfolgte die Zusage zur Parade bislang immer zeitnah (...). Das ist der Loveparade GmbH bekannt".

Für den Geschäftsführer ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. "Wir wollen die Love Parade auf jeden Fall auch in diesem Jahr stattfinden lassen", erklärt Schaller - den geplanten Veranstaltungstermin werde man wahrscheinlich nicht mehr einhalten können. Erst letztes Jahr hatte die Rave-Sause nach einer Finanzspritze ein erfolgreiches Comeback gefeiert, nachdem es im Vorfeld immer wieder Ab- und Zusagen aufgrund mangelnder Sponsoren gab.

Unterdessen ließ der Senat verlauten, dass sich Berlin als Austragungsort für eines der großen weltweiten Live Earth-Konzerte am 7. Juli bewerben wolle. Das Klimaschutz-Spektakel findet ebenfalls weltweit an jenem Tag statt und brächte der Stadt Berlin wohl deutlich mehr Aufmerksamkeit ein, als die gute alte Love Parade.

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