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Empire State Bastard in Berlin

Kerry Kings ehemaliger Slayer-Kollege Dave Lombardo hat inzwischen neue Freunde gefunden. Gemeinsam mit den Biffy Clyro-Schnauzbärten Simon Neil und Mike Vennart (ex-Oceansize) sowie Bassistin Naomi Macleod (Bitch Falcon) absolviert er gerade die erste europäische Headliner-Tour Empire State Bastards. Dreimal machten sie in Deutschland halt, und man kann nur hoffen, dass sehr bald noch weitaus mehr Städte dran sind.

In Berlin spielte das Quartett knackig auf, nach nicht mal einer ganzen Stunde war der Abriss vorüber – dafür aber kompromisslos hart, aggressiv und kontrolliert chaotisch. Die Spielfreude merkte man allen vier zu jeder Sekunde an. Neil bewegte seinen schweißtriefenden Tattookörper die meiste Zeit nur knapp über dem Boden, schmiss sich in seine Screams und genoss sichtlich, den unberechenbaren Bösewicht zu mimen – das Gesicht teils nur wenige Zentimeter vom nächsten Fan entfernt und dennoch unnahbar. Vennart fand auch mal dessen Hand an seiner Kehle und machte einen auf bebrillten Hardcore-Onkel, dem man die brutale Seite zwar nicht zutraut, aber im Moshpit besser nicht zu nahe kommt. Lombardo war Lombardo, und Macleod regelte neben ihm den vielleicht gemeinsten Basston, den der kleine Club vielleicht je gehört hat.

Apropos: So intim wie im Berliner Privatclub sieht man zumindest Simon Neil und Dave Lombardo bestimmt nicht mehr oft. Um auf die Bühne zu kommen, mussten die beiden Rockikonen durchs Publikum stapfen, die Bühne selbst liegt kaum eine Handbreit höher als der Rest des Raums.

Musikalisch gabs das komplette Debütalbum "Rivers Of Heresy", eine nachgeschobene Alternativversion sowie drei unveröffenlichte Tracks auf die Mütze. Unter letzteren übrigens auch der von Vennart schon im Interview mit laut.de als "bekiffter Dimebag" gepriesene "Corpse In The Chateau".

Für die Band und vor allem Dave Lombardo ging der Abend allerdings auch nach der Show noch spannend weiter ... dazu gleich mehr.

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