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5 Fragen an Chris Pontius

Enden wir positiv. Auf dem heute wegen dort stattgefundener Announcements schon mehrfach erwähnten Tons Of Rock Festival in Oslo rannten wir unvorhergesehen in "Jackass"-Veteran Chris Pontius. Turns out: Der Herr ist großer Heavy-Music-Fan, dreht gerade im Auftrag des Festivals mit dem norwegischen Drummer Tarjei Strøm eine Doku-Serie über Norwegens Rock- und Metal-Geschichte. Zwischen Family-Time und Emperor-Gucken nahm er sich vor Ort ein paar Minuten Zeit für unsere Fragen.

1. Welches Album hatte den größten Einfluss auf dich?

Minor Threats "Complete Discography"-Compilation als ich 13 war. Und Black Flags "Everything Went Black". Das war die erste Hardcore-Musik, die ich hörte. Ich stand auf Skaten, Punk, High-Energy, dachte anders und wollte nicht den Regeln der Gesellschaft folgen. Oh, Misfits' "Walk Among Us" war ebenfalls groß für mich!

2. Was ist dir bei Musik am Wichtigsten?

Gute Songs. Der Stil ist mir eigentlich egal, gute Songs sind gute Songs, egal ob man sie auf Akustikgitarre oder mit einer Metalband spielt.

3. Was sollte sich in der Rock-/Metal-Community zum Besseren verändern?

Momentan kümmern sich die Leute viel zu sehr darum, wie populär sie sind und wie viele Follower sie online haben, statt sich auf ihr eigenes Ding zu konzentrieren. Heute legendären Bands war es egal, wie viele Menschen sie mögen – das hat sie besonders gemacht. Irgendwann hat die Welt es dann kapiert. Metallica spielten anfangs einfach ihre Musik, es ging nicht darum, beliebt zu sein oder wie viele Fans du hast. Das ist ein großer Unterschied zu heute, finde ich.

Mit dem Wort "Relevanz" wirft man heutzutage um sich. Ich hasse es, wenn Leute für 'irrelevant' erklärt werden. Jede:r ist relevant! Niemand, egal ob Person oder Band ist irrelevant. Das ist einfach Bullshit. Niemand ist wichtiger als andere – ganz bestimmt nicht, weil man mehr Follower hat oder schöner geboren wurde als andere. Wenn du ein Künstler bist, mach' einfach die Musik, die in dir drin steckt und scher' dich nicht darum, wie es vielleicht aufgenommen wird. Darum geht es. Andere werden schon eine Verbindung dazu aufbauen können. Das ist wichtig und nicht, es irgendwem recht zu machen.

4. Was sollte man definitiv über dich wissen?

Hm, was wissen sie denn nicht über mich? Ich liebe Reisen, Abenteuer, Tiere und mein Rat an euch ist: Wenn ihr die Chance bekommt, im Leben etwas Cooles zu machen, sagt ja. Auch wenn es zu diesem Zeitpunkt vielleicht nicht die bequemste Option sein mag. Es könnte zu etwas Neuem führen und man lernt neue Menschen kennen. Ehe du dich versiehst, hast du Freunde auf der ganzen Welt. Deine eigene Welt wird größer dadurch.

Lebe nicht mit einem Sicherheitsnetz. Sowas gibts nicht. Viele Menschen denken, sie können die Welt um sich herum kontrollieren. Aber im Leben gehts viel mehr darum, wie man auf Dinge um sich herum reagiert. Das einzige, was du wirklich kontrollieren kannst, bist du selbst. Wie du auf Dinge reagierst, hilft dir, mit Situationen klarzukommen, nicht, zu versuchen, sie zu kontrollieren.

5. Welches Buch sollte man unbedingt gelesen haben?

Mein Lieblingsbuch ist wahrscheinlich "Breakfast Of Champions" von Kurt Vonnegut. Ich liebe die Figur Bunny. Eine meiner Jackass-Figuren heißt 'Bunny The Lifeguard' – den Spitznamen hab' ich aus dem Buch, haha.

Und das deutsche Buch "Das Parfüm" von Patrick Süskind mag ich ebenfalls sehr gern. Das Thema ist verrückt, aber wie es geschrieben ist, wie die Gerüche beschrieben werden, ist fantastisch. Eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe. Wie hier Sprache genutzt wird, ist der Wahnsinn.

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