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5 Fragen an Christian Münzner (Eternity's End, Obscura)

Den Namen Christian Münzner hat wohl fast jeder, der sich halbwegs mit der deutschen Metalszene beschäftigt, schon mal gehört. Am ehesten im Kontext mit den Tech-Deathern Obscura, bei denen er mit Unterbrechung seit 2008 die Gitarre bedient. Darüber hinaus spielt bzw. spielte er u.a. mit Hatred, Defeated Sanity, Majesty, Spawn of Possession und Necrophagist.

Nach seinem vorübergehenden Ausstieg bei Obscura gründete er 2014 gemeinsam mit Hannes Grossmann und Linus Klausenitzer (ebenfalls beide Ex-Obscura) die Speed/Power Metal-Band Eternity's End. Deren drittes Album "Embers Of War" erschien Ende November via Prosthetic Records. Wem im Power Metal Spieltechnik und Ernsthaftigkeit oft zu kurz kommen, sollte ein Ohr riskieren.

Münzner leitet als Hauptsongwriter die kreativen Geschickte Eternity's Ends und beantwortete uns ein paar Fragen.

1. Welches Album hatte den größten Einfluss auf dich als Musiker?

Es ist unmöglich, nur ein Album zu nennen, das sind hunderte, vielleicht sogar tausende von Alben die mich auf die eine oder andere Art inspiriert haben. Ein paar der wichtigsten Alben für mich waren im Lauf der Jahre:

Annihilator – Alice In Hell & Never Neverland
Black Sabbath – Headless Cross
Cacophony – Speed Metal Symphony & Go Off!
Crimson Glory – Transcendence
David Lee Roth – Eat 'Em And Smile
Greg Howe – alles
Helloween – Walls Of Jericho
Helstar – Nosferatu
Inquisition – Ominous Doctrines Of The Perpetual Mystical Macrocosm
Iron Maiden – Killers & Somewhere In Time
Jason Becker – Perpetual Burn
Joey Tafolla – Out Of The Sun
Judas Priest – Painkiller
Marty Friedman – Dragon’s Kiss
Megadeth – Rust In Peace
Ozzy Osbourne – The Ultimate Sin
Racer X – Street Lethal & Second Heat
Running Wild – Death Or Glory & Masquerade
Tony MacAlpine – Edge Of Insanity & Maximum Security
Vinnie Moore – Mind’s Eye
Watchtower – Control And Resistance
Whitesnake – 1987
Yngwie Malmsteen – alles von Rising Force bis Alchemy

2. Auf welches Riff/Melodie/Lyric/Pattern, das du geschrieben hast, bist du bis dato am meisten stolz?

Da fällt mir spontan der Chorus von "Bane Of The Black Sword" von "Embers Of War" ein, aber auch die Riff-Progressionen im Mittelpart von "The Neuromancer" von der neuen Obscura-Scheibe "A Valediction".

3. Was sollte sich in der Rock/Metal-Community zum Besseren verändern?

Im Allgemeinen würde ich mir öfter vor allem mehr Zusammenhalt wünschen und weniger Konkurrenzdenken und Auf-dicke-Hose-Machen. Die ewige "ich Chef – du nix"-Mentalität, die man gerade im Live- und Booking-Bereich so oft erlebt, ist eine Plage in diesem Business. Auf Fanseite mag ich das ständige Draufhauen nicht, dass man online erlebt, wann immer jemand, egal welche Band, etwas Neues veröffentlicht, das sich dann jeder anhören kann, ohne etwas dafür bezahlen zu müssen. Dadurch fühlen sich dann Leute die nie etwas veröffentlichen oder auf die Kette gebracht haben, ungerechtfertigterweise überlegen. Es gibt sehr viel Musik, die mir nicht gefällt, aber ich fühle mich dadurch nicht bedroht, sondern ignoriere diese einfach und feiere die Sachen ab, die mir gefallen.

4. Was sollte man definitiv über dich wissen?

Ich bin kein oberflächlicher Mensch. Ich mache mir viele Gedanken über das Leben und die Welt und mag keinen Small Talk. Ich verstelle mich nicht und gebe nicht vor, jemand zu sein der ich nicht bin, um Anerkennung zu bekommen oder irgendwo zugehörig zu sein. Die Musik, die ich mache, kommt ebenso aus dem reinen Bedürfnis, das was ich in meinem Kopf höre, zu verwirklichen und nicht aus der Motivation, erfolgreich oder hip zu sein.

5. Bitte empfiehl ein Buch, das man unbedingt gelesen haben sollte.

"Die Dämonen" von Fjodor Dostojewski.

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