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Sag's mit Sahg

Herzlich willkommen zur dritten und damit vorletzten Ausgabe von "Sag's mit Sahg"! Heute unter anderem mit: Witze über Schweden. Aber das Beste zum Schluss, also lassen wir die Norweger zunächst ein bisschen über die Tour mit Opeth und ihr aktuelles Album "Memento Mori" quatschen.

In Wien und München habt ihr jeweils letzte Woche schon gespielt. Jetzt seid ihr mit Opeth-Gepäck schon wieder hier. Wie ist das für euch, so schnell wieder zurückzukommen?

Olav: Es ist interessant, die unterschiedlichen Reaktionen und Gesichter der Leute zu sehen. Wir müssen erklären, warum wir schon wieder da sind, aber das ist okay. Und es sind total unterschiedliche Venues und dementsprechend total unterschiedliche Settings.

Das Publikum auch?

Tony: Ja, ich glaube schon. Es ist einfach ein anderes Paket. Letzte Woche haben wir kleine Clubs bespielt. Und wir sehen nicht viele vertraute Gesichter glaube ich.

Olav: Im Grunde könnte es auch Monate her sein. Aber es ist cool. Macht auch irgendwie Spaß, zurück zu sein.

In Kopenhagen habt ihr für einen bestuhlten Publikumsraum gespielt...

Tony: In Oslo auch. Das war komisch.

Habt ihr sowas vorher überhaupt schonmal gemacht?

Olav: Nein, noch nie. Es war sehr ... anders.

Tony: Das Venue ist für klassische Musik gebaut. Der Sound ist super. Aber das Publikum sitzt halt die ganze Zeit. So nach dem Motto: "Okay, der Dude an der Seite guckt mich an. Und was machst du so? Willst du klatschen oder so?" Es hat ein bisschen was von Kinoatmosphäre.

Olav: Ja, die Reaktionen fielen anders aus. Sie waren zwar leiser, aber man hatte auch das Gefühl, dass die Leute genauer zuhörten und ihre Aufmerksamkeit voll und ganz der Musik schenkten.

Tony: Ja, es war eine echt gute Erfahrung. Wir habens genossen.

Jede Band sagt, ihr neues Album ist das Beste. Warum ist "Memento Mori" eures?

Tony: Weil es neu ist, haha.

Olav: Unsere größte Angst ist es, den jeweiligen Vorgänger zu wiederholen. Dieses Mal hatten wir zwei neue Bandmitglieder. Vor anderthalb Jahren gab es nur die halbe Band – uns beide. Die anderen beiden sind ausgestiegen. Es war tatsächlich irgendwie eine Sache um Leben und Tod. Aber wir haben uns entschieden, weiterzumachen und zwei neue Mitglieder zu suchen. Und ich bin sehr, sehr stolz, dass wir trotz allem jetzt schon ein neues Album vorweisen können. Das Album ist der Beweis, dass unsere Band auch herbe Rückschläge einstecken kann. Dass wir zurück auf die Beine kommen und noch bessere Musik als zuvor machen können. Und wir konnten auch die beiden Neuen gut integrieren. Sie sind der Grund, warum diesmal alles mehr 'Metal' klingt. Sie kommen aus einer extremeren Ecke. Also: "Memento Mori" ist toll, weil wir damit gewissermaßen von den Toten auferstanden sind und daraus neues Leben geschöpft haben.

Habt ihr deshalb auch den Titel gewählt?

Olav: Ja, teilweise. Aber es reflektiert auch die Verluste musikalischer Idole, die wir kürzlich verkraften mussten. Und auch, was gerade in der Welt passiert. Wie religiöse Kriege eine Menge Leben dahin raffen. Da spielt Vieles mit rein.

Eure ersten Alben trugen schlicht die Titel "I", "II" und "III". Warum habt ihr das mit dem "Memento Mori"-Vorgänger geändert?

Olav: Das wurde irgendwie langweilig, haha.

Tony: Wir haben schon drüber diskutiert.

Olav: Es war gewissermaßen eine Hommage an die Heavy Metal-Tradition, das zu tun. Aber bei "Delusions Of Grandeur" basierte das gesamte Album auf einer Story. Es hätte sich unnatürlich angefühlt, dem keinen richtigen Titel zu geben. Einfach "Sahg IV" draufzuschreiben wäre seltsam gewesen.

Wir haben gesehen, dass sogar Donald Trump gewählt werden kann. Was also ist möglich für Sahg in der Zukunft?

Olav: Haha, alles ist möglich! Das ist eigentlich eine gute Perspektive für das Ganze. Der einzige Weg, die Trump-Wahl als Inspiration zu sehen.

Tony: Naja, erstmal, es einfach am Leben zu halten. Bis zum Ende des Jahres hoffentlich ein paar neue Songs auf die Reihe zu kriegen.

Olav: Diese Tour gerade ist eine große Hilfe für uns, weiterzutouren. Das ist unser Plan für nächstes Jahr. Festivals spielen, touren und am Ende die Arbeit am neuen Album beginnen.

Letzte Frage: Nachbarschaftsliebe ist bekanntlich innig und da ihr als Norweger gerade mit einer schwedischen Band tourt: Wie macht ihr euch am liebsten über Schweden lustig?

Olav: Hahaha. Schwedenwitze sind tatsächlich ein großes Ding in Norwegen. Und umgekehrt vermutlich genauso.

Tony: Warum laufen Schweden immer in der Mitte der Straße? Weil sie Angst vor den Wildblumen haben.

Olav: Hehehehe. Fun Fact: Opeth haben einen Song namens "The Wilde Flowers" auf ihrem neuen Album. Ich hab' auch noch einen. Es gibt eine Menge Witze mit Norwegern, Dänen und Schweden. Diesmal stehen sie vor einem Schweinestall und fordern sich gegenseitig heraus, reinzugehen, weil es drinnen riecht. Der Däne geht zuerst und kommt sofort wieder rausgerannt: "Uh, es stinkt so sehr! Schrecklich." Der Norweger folgt seinem Beispiel, kommt ebenfalls bald wieder herausgestürzt: "Jesus, dieser Gestank! Grauenvoll." Dann geht der Schwede – und das Schwein kommt raus: "Boah, riecht wie Scheiße!"

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