Steelfest-Kontroverse
Offen für Rechtsradikale zeigte sich auch das finnische Steelfest. Im September geriet das Festival in den Fokus, weil unter anderem Sodom neben bekannten NSBM-Bands wie Nokturnal Mortum und Graveland im Line-up standen. Nachdem Fans Sodom auf die fragwürdige Gesellschaft hingewiesen hatten, reagierten die mit einem abwiegelnden Statement und brachten dadurch erst richtig Feuer in die Sache: "Wir können es nicht immer allen recht machen und würden wir jedes Mal irgendeinem politischen Druck nachgeben, könnten wir Künstler/Musiker bald unseren Job schmeißen. Nach 40 Jahren in diesem aufregenden Business brauche ich keine Anweisungen dafür, was zu tun ist."
Wenige Tage später cancelte die Band das Booking doch, ebenso wie unter anderem Moonsorrow, Samael, Dark Funeral, Dismember und Primordial, die sich offenbar zuvor ebenfalls nicht mit der NSBM-Vergangenheit der Veranstaltung beschäftigt oder sie schlicht ignoriert hatten. Der Organisator rechtfertigte das kontroverse Line-up damit, seinem Publikum "Diverstität" bieten zu wollen und pochte in einem Statement sowie anschließenden Interviews darauf, dass er nur für das musikalische Programm, nicht für die politischen Ansichten seiner gebuchten Acts verantwortlich sei.
Sodom-Boss Tom Angelripper erklärte im Gespräch mit Moshpit Passion einige Monate später: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Bands absichtlich Rechtsradikalismus oder Faschismus propagieren, um Musik zu verkaufen. [...] Wir haben mit der Faschoszene nichts zu tun. Kann sein, dass wir mal auf Festivals waren, wo mal die ein oder andere Band dabei war, aber die kenne ich doch nicht. Die kannten viele nicht. Jetzt sind die Bands auf einmal ganz bekannt geworden. [...] Wir haben das Steelfest abgesagt und werden da auch nicht mehr spielen. Wir haben mit dem Veranstalter Kontakt aufgenommen und auch der meinte, er hätte nicht gedacht, dass das so weite Kreise zieht. Wir waren ja schon mal da und haben damals nicht gemerkt, dass da so komische Leute rumlaufen".
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