Atomic Fire
Bevor wir zu Astroworld kommen, blicken wir zunächst ins württembergische Donzdorf. In diesem beschaulichen Örtchen sitzt seit Jahrzehnten das mittlerweile weltgrößte Metallabel Nuclear Blast. Aufmerksame Leser*innen haben bereits mitbekommen, dass sich dort in den vergangenen Monaten einiges verändert hat. 2018 verkaufte Gründer Markus Staiger das Gros der Firmenanteile an Believe Digital, die fortan die Hauptgeschäfte des Labels leiteten. Staiger selbst behielt für einen Teil seinesBabys, in dem u.a. Herzensangelegenheiten wie Opeth, Meshuggah, Helloween und Amorphis verwurzelt waren, aber weiterhin die Verantwortung. In der Außenwahrnehmung änderte sich nicht viel, auch intern wurden beide Labelteile weiter von weitestgehend denselben Funktionären betreut.
Auf dem Papier entstand die Nuclear Blast Tonträger Produktion- und Vertriebs GmbH – streng genommen ein anderes Unternehmen als Hauptlabel. Dort erschien unter anderem Helloweens diesjähriges Comeback-Album, als neues Signing stieß das Nebenprojekt von Amorphis-Gitarrist Esa Holopainen, Silver Lake, zum Roster. Mit zunehmender Aktivität schritt auch der Spaltungsprozess voran, personell wurde mehr und mehr getrennt. Das wurde letztlich offenbar sogar für die direkt Beteiligten zu konfus. Das Resultat: Meshuggah, Opeth, Helloween und Amorphis sind nicht länger bei Nuclear Blast. Stattdessen veröffentlichen diese Hochkaräter fortan beim neuen, ebenfalls in Donzdorf ansässigen Label Atomic Fire. Dahinter steht die von Staiger angeführte Blast-Fraktion. Der Gründer selbst fungiert als CEO und Inhaber der Atomic Fire GmbH. Die beiden langjährigen Blast-Mitarbeiter Florian Milz und Markus Wosgien übernehmen die Geschäftsführung des zugehörigen Plattenlabels Atomic Fire Records GmbH. Als "Senior Consultant" unterstützt zudem Primal Fear-Bassist Mat Sinner den neuen Laden.
Neben den bisher bei der Nuclear Blast Tonträger Produktion- und Vertriebs GmbH gesignten Acts (darunter auch Michael Schenker, Primal Fear, Sonata Arctica und Agnostic Front) stoßen außerdem Tankard, Memoriam und Metal Church zu Atomic Fire. Milz bringt diese von seinem anderen Label Reaper Entertainment mit. Außerdem verkündete das Label binnen weniger Tage weitere, jüngere Neuzugänge – dazu gleich mehr.
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