Die Rapperin gibt Einblick in den Online-Hass, den sie erfährt. Kollegen solidarisieren sich.

Berlin (lru) - Ikkimel hat auf Instagram Screenshots von Hassnachrichten geteilt, die sie erreichen. Die Rapperin sieht sich schweren Beleidigungen ausgesetzt, darunter sexistische und transphobe Äußerungen sowie Mord- und Vergewaltigungsdrohungen.

"TRIGGERWARNUNG. Das hier sind einige Screenshots nur aus März 2025. Ich mache das jetzt seit 3 Jahren und liebe nichts mehr als Musik und das gesamte Game. Aber ich möchte euch trotzdem zeigen, dass auch das Teil meiner Realität ist", so Ikkimel in ihrem Post.

Dazu betont sie, dass viele Menschen, vor allem im kleinen Rahmen, ähnliche Erfahrungen machen würden, sich aber nicht unterkriegen lassen sollten. Gleichzeitig wolle sie entsprechende Profile öffentlich machen, um zu zeigen, dass hinter den Hassbotschaften echte Menschen stünden. Gleichzeitig bittet sie darum, niemanden wegen dieser Posts zu belästigen.


Support von Rap-Kollegen

Unter ihrem Beitrag erhält Ikkimel Unterstützung aus der Community. Ein Kommentar von Rap-Kollege Ski Aggu lautet etwa: "Wir stehen alle hinter dir, und wer's nicht tut, kann sich ficken gehen", während Filow schreibt: "Nur Liebe für dich, Mel".

Die Nachrichten und Kommentare, die Ikkimel offenbart, sind Teil einer wiederholten Welle von Hass und Gewalt, die sie im Internet erfährt. Die Beleidigungen reichen von transphoben Aussagen über ihre Körperform bis hin zu extremen Drohungen wie "Können wir die als vogelfrei erklären und öffentlich hinrichten?".

In den Kommentaren zu ihren Musikvideos auf YouTube wird sie ebenfalls beleidigt. Unter dem Song "Böser Junge" finden sich Kommentare wie "Boah, ist das widerlich" oder "Männerhass. Denk dran: Zuerst war Adam da und Eva kam aus seiner Rippe".

Auch Nura ist betroffen

Auch Nura zeigt solche Kommentare öffentlich. Die Rapperin zog dafür Ende 2024 extra eine Instagram-Seite hoch, auf der sie regelmäßig entsprechende Nachrichten teilt. Die Seite trägt den Titel "not_all_sons_butyours", also "nicht alle Söhne, aber deiner".


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1 Kommentar mit 2 Antworten

  • Vor 6 Stunden

    Es ist weniger eine "male loneliness epidemic", sondern eher eine Pandemie voller gekränkter Egos mit einem neurotischen Zwang zur Macht, welcher wiederum der Wahrung des eigenen Selbstbilds dient.

    Diese Geier stehen auf die von ihnen beleidigten Frauen, denn wenn sie die wirklich abstoßend fänden, würden sie sich nicht immer wieder die Mühe machen, diese zu beleidigen. Aber weil sie halt ganz genau wissen, dass sie weder das Aussehen, noch die Ressourcen und vor allem nicht den Charakter haben, um bei einer solchen Frau positiven Eindruck zu schinden, holt man sich als letzte Instanz halt die Kontrolle durch Einschüchterung zurück. Alles nur, damit Mann sich für einen Moment seines belanglosen Loserlebens nicht als die erbärmliche Verschwendung von Biomasse fühlen muss, die er ist.