Der südenglische Ort Teignmouth wollte seine erfolgreichen Söhne Muse ehren, doch der Befund "MUSE" verhinderte es. Denn in den USA wird unter diesem Namen ein Mittelchen gegen Erektionsstörungen verkauft. Beschämt nimmt der Stadtrat Abstand von seinem Vorhaben.

Teignmouth (juk) - Wer durch das Hafenstädtchen Teignmouth fährt, sollte eigentlich auf die Brit-Rocker von Muse hingewiesen werden. Denn der Ort in Devon im Südwesten Englands ist die Heimat der Band, die erst letzte Woche in München zwei Preise bei den MTV European Music Awards gewann und derzeit durch Südafrika und Asien tourt. Unter die "Welcome To Teignmouth" Ortschilder sollte der Zusatz "Home Of Muse" gesetzt werden, beschloss der Stadtrat.

Doch nun stoppen die hohen Herren das Vorhaben. Der Abgeordnete David Cox, der die Ehrung vorgeschlagen hatte, sieht ein, dass die Unterzeile verwirrend sei. Denn in den USA wird ein Medikament gegen Erektionsstörungen unter dem Namen MUSE verkauft.

Das Kürzel steht für "Medicated Urethral Suppository for Erection", also ein Zäpfchen, dass über die Harnröhre eingeführt wird. Mit Erektionsproblemen wollen die Stadträte, die damit das Klischee vom prüden Englishman bestätigen, ihre Stadt natürlich nicht in Verbindung gebracht wissen.

"Ich dachte, der Slogan 'Heimat von Muse' würde dem Ort zu einem frischeren, jüngeren Image verhelfen. Aber ich habe eingesehen, dass der Muse Slogan vielleicht nicht die richtige Botschaft sendet", sagte Cox am Donnerstag, als er seinen Vorschlag noch vor der angesetzten Bürgerentscheidung zurück zog.

Vielen im Ort sei noch gar nicht bewusst, wie groß Muse inzwischen sind, erklärt Fox. Doch der engagierte Stadtvertreter gibt nicht auf: "Nichtsdestotrotz würdigt die Stadt ihre berühmten Söhne. Eine kleine aber signifikante Anzahl an ausländischen Touristen kommt immerhin wegen Muse nach Teignmouth – noch gibt es leider wenig für sie zu sehen." Nicht mal einen Vermerk am Ortseingangsschild.

Fotos

Muse

Muse,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Muse,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Muse,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Muse,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Muse,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Muse,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Muse,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Muse,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Muse,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Muse,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Muse,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm) Muse,  | © laut.de (Fotograf: Björn Buddenbohm)

Weiterlesen

laut.de-Porträt Muse

Mit Muse hat die englische Musiklandschaft seit 1999 einen neuen Stern am Himmel. Die drei Jungs aus Devon sind wütend, melancholisch, depressiv und …

15 Kommentare