Die Musiktauschbörse Napster hat ein Filtersystem entwickelt, das zwischen geschützten und freien Musiktiteln unterscheiden soll. Damit will das Unternehmen einer drohenden Schließung zuvor kommen. Unterdessen hat der Süßwarenhersteller Ferrero die Schließung der Domain www.gnutella.de erreicht.

San Francisco (joga) - Seit heute gibt es bei der Musiktauschbörse Napster eine schwarze Liste. Sobald sich ein Mitglied in das Tauschnetzwerk einloggt, würden seine Daten auf möglicherweise urheberrechtsgeschützte Titel untersucht, erklärte Napster-Chef Hank Barry heute in San Francisco.

Allerdings ist nun nicht mehr von einer Millionen Titel, die gesperrt werden sollen, die Rede. Vielmehr befinden sich auf der schwarzen Liste, die Napster zuvor von der Plattenindustrie erhalten hatte, zunächst die Titel von 5.600 Liedern.

Bisher hatte Napster immer geltend gemacht, ein solches Filtersystem zur Unterscheidung zwischen geschützten und nicht geschützten Titeln sei technisch nicht möglich. In Anbetracht der drohenden Schließung hat man sich wohl nun eines Besseren besonnen, allerdings bezweifelte nicht nur RIAA-Chefin Hilary Rosen die Effizienz des Filtersystems.

Die zuständige Bezirksrichterin Marilyn Hall Patel, die am Freitag die Verhandlung nach zweieinhalb Stunden unterbrochen hatte, ohne einen Termin für ihre Urteilsverkündung zu nennen, reagierte zunächst skeptisch auf die Ankündigung Napsters. Sie sieht in dem versprochenen Filter vor allem einen Versuch, auf Zeit zu spielen und kündigte eine überarbeitete Fassung ihrer Verfügung gegen das Unternehmen an.

Unterdessen hat der Süßwarenhersteller Ferrero mit einer einstweiligen Verfügung gegen www.gnutella.de erreicht, dass die Domain geschlossen wurde. Der Hersteller des Brotaufstriches Nutella machte vor Gericht geltend, dass seine Produkte nicht mit "einem virtuellen Konglomerat aus Urheberrechtspiraten und Kinderpornofreunden" in Verbindung gebracht werden solle.

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