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Queen

Zu Lebzeiten von Freddie Mercury gab es wohl nur wenige, die in Fankreisen aus voller Brust ein Loblied auf John Deacon sangen. Neben der Diva Freddie, dem Frauenschwarm Roger und Gitarren-Wunderkind Brian May kam der Bassist immer irgendwie hemdsärmelig rüber. Seit über 30 Jahren wissen wir es besser. John Deacon ist der einzige, der sich des Erbes von Queen bewusst ist, weil er nicht jeden Scheiß mitmacht.

Roger und Brian dagegen arrangierten sich nie mit ihrem Solomusiker-Dasein, holten sich mit Paul Rodgers schließlich einen bemitleidenswerten Ersatz-Freddie in die Band und gaben ihren Platten Namen wie "The Cosmos Rocks". Altmänner-Backgroundchöre, Riffs von vorgestern und unfreiwillig komische Stadionshoutings brachten die ganze Verzweiflung dieser Gruppe auch musikalisch auf den Punkt. Der Abgesang auf Rogers hört ausgerechnet auf den Namen "Live In Ukraine". Die Welt war 2009 noch eine andere. Adam Lambert verleiht Queen danach etwas mehr Showelemente und Glamour, die der Figur Freddie Mercury weitaus gerechter werden.

Seither spaltet sich das Lager der Queen-Fans in zwei Hälften: Eine, die das muntere Treiben der Akteure May und Taylor auf den Bühnen dieser Welt gut heißt, weil man so zumindest noch die Hälfte der Rock-Legende live bestaunen kann. Und eine, die sich nach der gemeinsamen Zeit mit Deacon und natürlich Mercury zurück sehnt. Ohne Lambert zu nahe treten zu wollen, bleiben alle Versuche von May und Taylor, ihre Sänger-Ikone zu ersetzen, doch eine "unholy alliance".

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