Soundgarden
Wieso sich Soundgarden 1997 trennen, erschließt sich schon damals nicht wirklich. Okay, "Down On The Upside", ihr letztes Album vor dem Split, bot nicht wirklich den großen, kommerziellen Wurf, den viele erwartet hatten. Aber wer wird sich denn deswegen gleich auflösen? Es bleibt ein starkes Rock-Album, das sich nie aus dem Schatten des Millionensellers "Superunknown" befreien konnte. 13 Jahre später waren die Krokodilstränen getrocknet. Sänger Chris Cornell und Co. kamen wieder, und wie! "King Animal" klingt 2012, als wären sie nie weg gewesen. Das Quartett verwaltet seine Trademarks ohne Zurückhaltung als eine Band, die sich ihrer Vergangenheit bewusst ist, sich davon aber nicht niederdrücken lässt. Keine Spur mehr von elektronischen Experimenten wie auf Cornells Soloalbum "Scream".
Die Schwere besorgt in Seattle sowieso seit jeher die Gitarre von Kim Thayil, der sich mit silbernem Bart wieder als Baumeister massiver Geräuschwände offenbart. Zentnerschwere Riffs, Rhythmuswechsel und ungerade Taktarten - wenig verwunderlich, dass die Band seinerzeit auch hierzulande gemeinsam mit Black Sabbath auftritt. Es wird das letzte Album der Band. Fünf Jahre später stirbt der begnadete Sänger. Für eine Reunion der anderen Art steht Thayil später zur Verfügung. Mit Brendan Canty von Fugazi und Billy Gould von Faith No More ist er Teil von Wayne Kramers Supergroup MC50 und stellt sich in unerhört kleinen Clubs in den Dienst der guten Sache: Er spielt die legendären Songs von Kramers Detroiter Punkrock-Kultband MC5.
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